Nutzerkonto

Wissen

The Disobedience of the Word
The Disobedience of the Word

Sina Dell’Anno

Punk / Philology

“He always read Priam instead of ‘prime,’ so well had he read his Homer.” Georg Christoph Lichtenberg paints the portrait of a philologist who has lost touch with the world through reading the classics too closely. The comedy of the aphorism lies not in just the misreading alone, but in the fact that the philologist exchanges the everyday ‘prime’ for the much more exotic name of the Trojan king; as if the textual-critical maxim lectio difficilior had gone over into...
OPEN
ACCESS
DE
Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital Disrupture

Theorien des Digitalen beziehen ihre Konjunktur aus einer zweideutigen Lage. Zum einen besitzen sie ihre Herkunft in den Visionen und Utopien der gegenkulturellen Aufklärung der 1970er Jahre, aus denen nicht nur der Personal-Computer, sondern auch die Medienwissenschaften und Medientheorien hervorgegangen sind, die den digital disrupture theoretisiert und unter Reflexion gestellt haben und nach deren Diagnose wir vor einer ebenso nachhaltigen Zäsur stehen wie die frühe Neuzeit mit der Erfindung des Buchdrucks. Alle Zeichen und Inhalte bisheriger Kulturen stehen damit auf dem Prüfstand, werden transformiert und von einer Entwicklung überholt, deren weitere Dynamik kaum absehbar ist. Die mit der Digitalisierung verbundene technologische Wende, so die allgemeine Analyse, werde alle Lebensverhältnisse dermaßen verändern und von Grund auf durchschütteln, dass mit Marshall McLuhan und dessen zusammen mit Quentin Fiore verfassten Buch, dessen Titel ironischerweise nicht lautet: The Medium is the Message, sondern The Medium is the Massage, von einer gründlichen ›Massage‹ des gegenwärtigen...

ABO EN
Aktuelle Texte

Dieter Mersch

Digital disrupture

We really need an analysis of algorithmic conditions and their paradoxes and ambiguities that gives them an adequate framework and horizon. But instead we currently seem to be finding an algorithmic solution of the algorithmic, much as digital solutions are being offered for the problems of the digital public sphere, in the way that IT corporations, for example, use exclusively mathematical procedures to evaluate and delete “fake news,” inappropriate portrayals, or the violation of personal rights. This tends to result in a circularity that leaves the drawing of boundaries and raising of barriers solely to programming, instead of restoring them to our ethical conscience and understanding of what the social could mean today. The machine, by contrast, remains alien to any mechanical limitation—just as its inability to decide lies in the impossibility of self-calculation. The nucleus of digital culture should instead be sought where the cultural of culture is located:...

OPEN
ACCESS
DE

 

Themen
  • Wissen-Nicht-Wissen

    Wissen-Nicht-Wissen

    • Literaturwissenschaft
    • Potentialität
    • Müßiggang
    • Wissensgeschichte
    • Experiment
    • Staunen
    • Nicht-Wissen
    • Poetologie des Wissens
    • Poetik
    • Epistemologie
  • DENKT KUNST? DENKT KUNST!

    DENKT KUNST? DENKT KUNST!

    Denkt Kunst! Das bedeutet, sie zuallererst angemessen denken zu lernen – das heißt, in Begriffen und Argumenten zu fassen, was sich vorderhand nicht in Form von Begriffen, sondern in Wahrnehmungsgestalten, Figuren, Klängen, Rhythmen und Konstellationen artikuliert. Denkt Kunst? Denkt Kunst!

  • Observing the Spectator

    Observing the Spectator

    • Spiegel
    • Optische Täuschung
    • Blick
    • Betrachter
  • Autofiktion | Metafiktion

    Autofiktion | Metafiktion

    • Fiktionstheorie
    • Autofiktion
    • Autobiographie
    • Erinnerung
    • Fiktion
Aktuelle Texte
Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

ABO EN
  • Künstlerische Praxis
  • Humanismus
  • Kunsttheorie
  • Postmoderne
  • Realismus
  • Reenactment

 

Media and Mathematics of Dynamic Networks
Media and Mathematics of Dynamic Networks

Tobias Harks (Hg.), Sebastian Vehlken (Hg.)

Neighborhood Technologies

Whether our contemporary society and culture may be characterized by a mere preoccupation with concepts of space or a predominant fixation on the dynamics of time – with the speculative power of world-wide financial markets and their respective financial tools (e.g., micro-trading) and the increasing penetration of scientific research by computational tools like computer simulations and their implications for a futurologic governmental style (e.g., in fields like climate research or pre-emption) as only two protruding pillars: The time-critical dynamics of...
ABO
  • Medientechnik
  • Algorithmen
  • Modellbildung
  • Biologie
  • Mathematik
Aktuelle Texte

Andreas L. Hofbauer

Joch des Seins

Nicht durch Natur und ihre Fährnisse wurde Domestizierung erzwungen und der ökonomische Schrein ermöglicht. Tempel- und Totenkult, Opferung und Verteilung des Fleisches – noch für Homer sind alle Schlachttiere hieria, heiliges Vieh – und die Einhegung der Wildheit produzieren symbolischen und soziokulturellen Wandel, der für sesshafte, nahrungsproduzierende Gemeinschaften zu Vektor und Motor wird. Nicht Schafe, Ziegen oder Rinder domestizierte man im Anfang, sondern das zoon logon echon selbst war es, das sich vor und unter dem selbstgeschaffenen Kult-Joch verneigte. Warum, wissen wir nicht. Darüber hinaus ist entscheidend, dass, anders als bei den Pflanzen, sich nur sehr wenige Tierarten domestizieren (zur Ressource machen) lassen und man diesen Vorgang nicht mit Zähmung verwechseln sollte. Als Epiphänomen entwickelt sich ökonomischer Sinn. Er transformiert sich vom möglichen Menschenopfer, zum Tieropfer, zu Fleischteilung, in der Frühzeit der »griechischen« Antike dann zu den obeloi (Bratspieße, versehen mit unterschiedlichen Verdickungen, die als Token für den Fleischsold der...

OPEN
ACCESS
EN
  • Nomadentum
  • Geld
  • Ökonomisierung
  • Anthropologie
  • Ethnologie