Nutzerkonto

Literatur

Countess Jeanne Vina La Mar
Countess Jeanne Vina La Mar

Joseph Mitchell

Die Faustkämpferin

Der einzige weibliche Preisboxer, den ich kenne, ist Countess Jeanne Vina La Mar. Ich traf sie in ihrem Zimmer im Hotel St. Moritz. In dem Raum roch es wie in einer Turnhalle. Sie trug Stollenschuhe, Sporthose, zwei Wollunterhemden und einen Baumwollpullover. Sie war gerade von einem Lauf um das Reservoir im Central Park zurückgekommen und schwitzte wie ein Pferd. In den ersten zehn Minuten, in denen ich bei ihr im Zimmer war, saß die Countess friedlich und mit sittsam im...
OPEN
ACCESS
  • New journalism
  • Alltag
  • Journalismus
  • 1930er Jahre
  • Burleske
Aktuelle Texte

Jean-Luc Nancy

Des zétrangers des zah des zuh

Etrange extraneus du dehors pas du dedans (intraneus) pas de la maison unheimlich pas du heim pas du foyer de l’autre côté des portes – fores, foreigner pas dans le rythme en trop, odd pas régulier pas ordinaire rare singulier seltsam bizarre besherat vaillant élégant fantasque tordu verschroben de travers surprenant extraordinaire étonnant

 

C’est étonnant comme nous sommes riches en mots formes façons pour tourner autour de l’étrange étranger de l’ausländer hors du pays pas « pays avec nous » comme on disait jadis en France « c’est un pays à moi » pour dire quelqu’un de mon village de mon coin ma province mon bled

 

Riches à profusion pour tout ce qui n’est pas proche et propre, approprié, convenant, mitmenschlich ce qui ne fait pas mitdasein

 

Parce qu’on présuppose que mit avec with est consistant, plein, solide et solidaire et ce qui est without avecsans mitohne avec hors ou hors d’avec la proximité

 

Mais avec même proche exige...

 

Themen

 

Wir haben es alle unge­heuer eilig, abzuspringen…
Wir haben es alle unge­heuer eilig, abzuspringen…

Georges Perec

Der Sprung mit dem Fallschirm

»Perec?« »Ich möchte gern etwas sagen … Ich glaube, dass ich, ganz am Schluss der Diskussion, das Wort ergreifen und eine Geschichte erzählen möchte.« »Dann erzählen Sie eben eine Geschichte, alter Freund. ­Sprechen Sie deutlich ins Mikrofon, ein wenig, ja, da,…« »Aber wir müssen auch wirklich am Ende sein, das heißt, dass niemand mehr etwas zu sagen hat!« »Was wollen Sie denn von sich geben?« »Ich glaube, dass das ziemlich speziell ist. Ich möchte euch von etwas erzählen … ich habe den Eindruck, dass… zu Anfang wird...
ABO
  • Autorschaft
  • Identität
  • Erinnerung
  • Autobiographie
  • Risiko
Aktuelle Texte

Axel Dielmann

»Können Sie sich so etwas vorstellen?«

Wahrscheinlich mussten die Kuratoren fürchten, jemand stolperte über die Stufen beim Blick an ihre Wände, unachtsam vom Bilderansehen – kann es sein, dass ich eben unten an dem ersten Objekt der Ausstellung einfach vorbeigegangen bin? Nummer 1, »Schleier ohne Form. Vorhang…«. Muss an der Wand direkt zwischen Eingang und Abgang… »Lieber Herr Kollege…!«, und Aufgang angebracht gewesen sein, »… Vorhang. Höhe 310 cm, Breite 475 cm«, ich müsste das doch vom letzten Gangabschnitt her schon gesehen haben, wandhohes Ding. Was ich hier übersehe, geht mir durch den Kopf, wäre das Wesentliche. Was noch die schlichteste Form von Analyse ist. Eigentlich müsste ich, weiß ich, zurückgehen im sacht aufsteigenden Wendelstein. Aber er ist zu Ende, vor mir öffnet sich entlang einer letzten flachen Stufe das Anatomische Theater. Licht.

Dem rechteckigen Raum eingeschrieben ist das Oval einer hölzernen, braun glänzenden Balustrade, von der aus sieht man nach unten. Irgendwo wird hier geflüstert. In drei enger...

OPEN
ACCESS
EN
  • Darstellende Kunst
  • Gegenwartsliteratur
  • Ausstellung
  • Körper
Aktuelle Texte

Maël Renouard

Psychopathologie de la vie numérique

Psychopathologie de la vie numérique. Une nuit de septembre 2016, je rêve que c’est la rentrée et que je dois donner un cours. Il y a des années que je n’ai pas enseigné. Je suis projeté là, in medias res, dans un établissement de nature indéterminée. Je n’ai absolument rien préparé ; je n’ai avec moi aucun livre, aucun crayon, aucune feuille de papier. Je n’ai jamais su improviser. J’ai longtemps espéré d’en être un jour capable, l’expérience et le temps ayant fait leur œuvre ; cela ne s’est pas produit. Quelquefois, par flemme ou parce que j’avais beaucoup à faire par ailleurs, j’ai repoussé indéfiniment la préparation d’un cours, en songeant alors, eh bien, à Dieu vat, ce sera l’occasion d’improviser – et le résultat n’a pas été heureux. L’épreuve s’annonce donc rude, mais, pour essayer de me rassurer, je l’aborde en jouant avec l’idée que cette fois-ci, enfin...

OPEN
ACCESS