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Literatur

»Mathews bester Roman.« John Ashbery
»Mathews bester Roman.« John Ashbery

Harry Mathews

Der einsame Zwilling

Berenice Tinker sagt: »Wenn der Wein nach deinem Gusto ist, hat er eine vorteilhafte Wirkung auf dich. Du leuchtest durch deine Verschlossenheit«, worauf ­Andreas Boeyens erwidert: »Du bist zu bescheiden, Darling. Es ist nicht der Wein.« »Danke für deine jüngsten Galanterien, aber ich spreche von etwas Realem, einem mess­baren physikalischen Effekt.« »Siehst du, das meine ich.« »Bitte, keine coolen Filmrepliken. Trinkst du etwa keine Appletinis, um ›deine Schwäche für erlesene Weine abzutöten‹?« »Dann aber auch kein Zitat-Dropping.« »Wenn du darauf...
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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

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Ein Roadtrip ohne Road

Mário Gomes

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Wir haben es alle unge­heuer eilig, abzuspringen…
Wir haben es alle unge­heuer eilig, abzuspringen…

Georges Perec

Der Sprung mit dem Fallschirm

»Perec?« »Ich möchte gern etwas sagen … Ich glaube, dass ich, ganz am Schluss der Diskussion, das Wort ergreifen und eine Geschichte erzählen möchte.« »Dann erzählen Sie eben eine Geschichte, alter Freund. ­Sprechen Sie deutlich ins Mikrofon, ein wenig, ja, da,…« »Aber wir müssen auch wirklich am Ende sein, das heißt, dass niemand mehr etwas zu sagen hat!« »Was wollen Sie denn von sich geben?« »Ich glaube, dass das ziemlich speziell ist. Ich möchte euch von etwas erzählen … ich habe den Eindruck, dass… zu Anfang wird...
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Johannes Binotto

Der Zähmung widersprechen

Von der Zähmung zu sprechen und ihr zu widersprechen muss damit anfangen, das Wort selbst zum Reden zu bringen. »Zahm« – der rätselhafte Ausdruck geht auf dieselben sprachgeschichtlichen Wurzeln zurück wie die Wörter »Damm« und »Zimmer«. Das Zähmen, so macht die Etymologie damit bereits klar, ist ein Akt der Eindämmung, des Abscheidens und der Einpassung. Was einmal gezähmt wurde, hat seither einen klar begrenzten Ort, seine eigene Kammer, in die es fortan nicht einmal mehr eingesperrt werden muss, weil es das Zimmer in Form seiner Zähmung dauernd mit sich herumträgt. Der zahme Bär an der Leine des Schaustellers, wie man ihn noch Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Jahrmärkten vorführte, schien zwar auf dem offenen Dorfplatz zu stehen, steckte dabei aber doch eigentlich im grausamen Käfig seines Dompteurs, den dieser ebenso eng wie unsichtbar um ihn gezimmert hatte.

Noch suggestiver ist da das Französische, wo man das zahme Tier »animal privé«...

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Maria Filomena Molder

So many egoists call themselves artists…

“So many egoists call themselves artists,” Rimbaud wrote to Paul Demeny on May 15, 1871. Even though that is not always obvious, ‘I’, the first person, is the most unknown person, a mystery that is constantly moving towards the other two, the second and third persons, a series of unfoldings and smatterings that eventually gelled as ‘Je est un autre’. That is why ‘apocryphal’ is a literarily irrelevant concept and ‘pseudo’ a symptom, the very proof that life, writing, is made up of echoes, which means that intrusions and thefts (Borges also discusses them) will always be the daily bread of those who write.

Words from others, words taken out of place and mutilated: here are the alms of time, that squanderer’s sole kindness. And so many others, mostly others who wrote, and many other pages, all of them apocryphal, all of them echoes, reflections. All this flows together into—two centuries...

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