Was bedeutet der radikale Abschied vom schöpferischen Individuum im Filmemachen? Dieser Frage geht Eva Könnemann aus ihrem Blickwinkel minutiös und mit großer Offenheit nach, indem sie die das Filmprojekt »Material Beton« (2014), das sie als Teil einer Gruppe realisierte, Revue passieren lässt. Auf diese Weise entsteht das nüchterne und zugleich subtile Protokoll eines kollektiven Experiments: Einen Film über das Filme machen, als Gruppe mit der Gruppe zu drehen; als handelndes Subjekt Material zu produzieren und gleichzeitig selbst ›Material‹, ›Objekt‹ zu sein. Das Ergebnis ist eine detaillierte Offenlegung der verschiedenen Arbeitsstadien in einem verzweifelten Ringen nach einer Positionierung zwischen subjektiven Haltungen und der Suche nach demokratischer ›Objektivität‹ – ein Prozess, der sonst im Verborgenen bleibt.