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Nina Hahne: 1805
1805
(S. 447 – 461)

Nina Hahne

1805
»Kampfspiele«, oder: Die Improvisation in Heinrich von Kleists Essay »Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden«

PDF, 15 Seiten

Der zu Lebzeiten unveröffentlichte Essay Heinrich von Kleists Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden (entstanden um 1805) entspricht in seiner rhetorischen Anlage und literarischen Gestaltung dem Modell einer mündlichen Improvisation unter genieästhetischen Vorzeichen. Als schriftlich abgefasster Text ist er jedoch wiederholt lesbar, und jede weitere Lektüre offenbart neue Brüche und Irritationsmomente innerhalb der dargebotenen Argumentation. Im Beitrag wird gefragt, ob Kleists Essay dennoch – oder gerade deswegen – als literarische Improvisation verstanden werden kann.

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Sandro Zanetti (Hg.): Improvisation und Invention

Wenn eine Kultur etwas als Erfindung akzeptiert, dann hat dieses Etwas bereits den Status einer Tatsache erhalten, die vorhanden ist und auf ihren Nutzen oder auf ihre Funktion hin befragt werden kann. Was aber geschieht davor? Wie gewinnt das Erfundene Wirklichkeit? Wie in der Kunst, wie im Theater, wie in der Literatur und Musik, wie in der Wissenschaft? Und mit welchen Folgen? Die Beiträge in diesem Band beschäftigen sich alle mit einem Moment oder einem bestimmten Modell der Invention. Ausgehend von den jeweils involvierten Medien wird der Versuch unternommen, diese Momente und Modelle zu rekonstruieren. Um etwas über die entsprechenden Inventionen in Erfahrung bringen zu können, werden diese als Ergebnisse oder Effekte von Improvisationsprozessen begriffen: Improvisationen in dem Sinne, dass von einem grundsätzlich offenen Zukunftsspielraum ausgegangen wird, gleichzeitig aber auch davon, dass es ein Umgebungs- und Verfahrenswissen gibt, das im Einzelfall beschrieben werden kann.

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