Nutzerkonto

Dominik Schrage: ›Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute‹
›Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute‹
(S. 267 – 285)

Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942

Dominik Schrage

›Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute‹
Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942

PDF, 19 Seiten

Der Rundfunk als Medium der Erzeugung und Verbreitung von akustischen Ereignissen bildet einen Schwerpunkt des Sounds als Politik, wie er im Beitrag von Dominik Schrage zur NS-Weihnachtsringsendung 1942 analysiert wird. Schrage benennt als Besonderheiten dieser berühmten Sendung, in der eine akustische Kopplung der Fronten des Zweiten Weltkriegs mit den Radiohörern zu Hause inszeniert wurde, die Herstellung akustischer Authentizitätseffekte und die Rauminszenierung, in der sich ›Front‹ und ›Heimat‹ virtuell zusammenfinden. Mittels des Rundfunks wird so ein akustischer Raum der eroberten Gebiete in der Vorstellung der Hörer entworfen. Entgegen den zeitgenössischen Propagandatheorien nutzt die Sendung weniger die ›inhaltliche‹ Indoktrination als die technischen Möglichkeiten des Radios und tritt mit dem Anspruch auf, eine neuartige Wirklichkeit des Krieges selbst zu entwerfen.

  • Politik
  • Medienwissenschaft
  • Mediengeschichte
  • Politik der Medien
  • Gouvernementalität
  • Radio
  • Kontrolle
  • Regierungstechnologien
  • Governance
  • Netzwerke
  • Daten

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Dominik Schrage

studierte Philosophie, Soziologie und Romanistik in Freiburg, Chile, Paris und Berlin (FU). Seit 2001 ist er wissenschftlicher Assistent am Institut für Soziologie der TU Dresden. Seine Habilitation erfolgte 2008. 2011 war er Vertretungsprofessor für Soziologie an der Leuphana Universität Lüneburg.
Weitere Texte von Dominik Schrage bei DIAPHANES
Daniel Gethmann (Hg.), Markus Stauff (Hg.): Politiken der Medien

Daniel Gethmann (Hg.), Markus Stauff (Hg.)

Politiken der Medien

Broschur, 368 Seiten

Vergriffen

PDF, 368 Seiten

Die Fragestellung dieses Bandes ist auf politische Effekte gerichtet, die sich von denen der Parteien, der staatlichen Institutionen und politischer Akteure grundlegend unterscheiden. Die politische Routine wird von Medien strukturiert, die eine spezifische regierungstechnologische Rationalität entfalten, während mediale Kriegstechnologien den politischen »Ausnahmezustand« dominieren.

Etablieren Medien ihre eigene Form der Souveränität? Wird diese Souveränität durch Techniken oder Codierungen sichergestellt? Sind Medien Regierungstechnologien, die weitgehend unabhängig von staatlichen Institutionen das Verhalten von Bevölkerungen und Individuen anleiten oder einer Selbstregierung Rationalität verleihen? – Die Frage nach den Politiken der Medien erfordert sowohl eine spezifische Bestimmung medialer Mechanismen als auch eine immer neue Identifizierung ihrer politischen Effekte, womit zugleich der Begriff des Politischen selbst zur Diskussion steht.

Inhalt