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Ivan Illich: »…und führe uns nicht in die Diagnose, sondern erlöse uns von dem Streben nach Gesundheit«
»…und führe uns nicht in die Diagnose, sondern erlöse uns von dem Streben nach Gesundheit«
(S. 161 – 167)

Ivan Illich

»…und führe uns nicht in die Diagnose, sondern erlöse uns von dem Streben nach Gesundheit«

PDF, 7 Seiten

  • Biopolitik
  • Medizin
  • Wissensgeschichte
  • Immunisierung
  • Ansteckung
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  • Hygiene
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  • Gesundheit
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  • Wissenschaftsgeschichte
  • Körper
  • Normierung

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Ivan Illich

wurde 1926 in Wien geboren und starb im Dezember 2002 in Bremen. Illich, ein Staatsbürger Österreichs und der USA, war Autor, Sozialphilosoph, Gesellschaftskritiker, Befreiungstheologe und katholischer Priester. Er studierte Geschichte, Kristallografie, Philosophie und Theologie in Rom und Salzburg. Ivan Illich war Mitbegründer (1961) und Direktor das Centro intercultural de documentacion (CIDOC) bei Mexiko-Stadt, das rasch zu einem intellektuellen Zentrum politischer Diskussion und Aktivität gegen die Militärdiktaturen in Südamerika avancierte.
1969 gab Illich das Priesteramt aufgrund wachsender Konflikte mit Rom auf. Nach der Schließung des CIDOC im Jahr 1976 nahm er Gastprofessuren an deutschen, japanischen und US-amerikanischen Universitäten wahr, etwa ab 1991 in Bremen. Illich ist Autor zahlreicher Bücher, in denen er sich u.a. kritisch mit den Folgen technologischen Fortschritts, mit dem Schulsystem sowie mit der Medizin auseinandersetzt.

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2012

1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen »Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen«. Diese Definition stellt einen wirkmächtigen Versuch dar, einen univer­salen und fortschrittlichen Gesundheitsbegriff zu schaffen, der über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg Gültigkeit besitzt. Sie geht allerdings unter der Hand mit Normierungsvorgängen, Anpassungszwängen und einem technisch-sozialen Machbarkeitsglauben einher. Das zeigt sich nicht nur in der modernen Medizin, sondern auch in der Gesellschaft, die ständig mit ihrer eigenen Diagnose befasst ist und sich durch ein pursuit of perfection auszeichnet: Politische Konflikte und gesellschaftliche Krisen werden in Metaphern des Pathologischen übersetzt und mit Vorstellungen des Kurierens, Immunisierens und Ausmerzens verbunden. Der Band analysiert die Vielfalt paradoxer Phänomene, die mit dem modernen Willen zur Gesundheit entstanden sind.

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