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Brigitta Bernet: »Depressed? It might be political!«
»Depressed? It might be political!«
(S. 189 – 198)

Die Pathologien der Leistungsgesellschaft im Fokus der außerklinischen Literatur

Brigitta Bernet

»Depressed? It might be political!«
Die Pathologien der Leistungsgesellschaft im Fokus der außerklinischen Literatur

PDF, 10 Seiten

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Brigitta Bernet

ist Oberassistentin am Institut für Geschichte der ETH Zürich. 2010 hat sie mit der Studie »Schizophrenie. Entstehung und Entwicklung eines psychiatrischen Krankheitsbilds um 1900« promoviert. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Wissensgeschichte der Psychiatrie und Psychologie, Geschlechtergeschichte, Geschichte der Arbeit und Kulturgeschichte des Selbst.

David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2012

1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit als einen »Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen«. Diese Definition stellt einen wirkmächtigen Versuch dar, einen univer­salen und fortschrittlichen Gesundheitsbegriff zu schaffen, der über Nationen- und Kulturgrenzen hinweg Gültigkeit besitzt. Sie geht allerdings unter der Hand mit Normierungsvorgängen, Anpassungszwängen und einem technisch-sozialen Machbarkeitsglauben einher. Das zeigt sich nicht nur in der modernen Medizin, sondern auch in der Gesellschaft, die ständig mit ihrer eigenen Diagnose befasst ist und sich durch ein pursuit of perfection auszeichnet: Politische Konflikte und gesellschaftliche Krisen werden in Metaphern des Pathologischen übersetzt und mit Vorstellungen des Kurierens, Immunisierens und Ausmerzens verbunden. Der Band analysiert die Vielfalt paradoxer Phänomene, die mit dem modernen Willen zur Gesundheit entstanden sind.

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