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Thomas Bäumler (Hg.), Benjamin Bühler (Hg.), ...: Nicht Fisch – nicht Fleisch

Thomas Bäumler (Hg.), Benjamin Bühler (Hg.), Stefan Rieger (Hg.)

Nicht Fisch – nicht Fleisch
Ordnungssysteme und ihre Störfälle

Broschur, 224 Seiten

PDF, 224 Seiten

Ordnung und Störfall

Der Versuch, die Dinge der Welt in Ordnung zu bringen, ist gleichermaßen selbstverständlich wie schwierig. Betroffen davon sind sämtliche Phänomenbereiche, technische Gegenstände ebenso wie vermeintlich natürliche Dinge. Der Status des jeweiligen Ordnungssystems selbst bleibt dabei in sich widersprüchlich, denn das Bemühen um eine natürliche Ordnung wird mit der Einsicht in deren Willkürlichkeit konfrontiert. Die Störfälle der Natur und der Technik, der Diskurse und der Medien, der Klassifikationen und Ordnungssysteme erweisen sich dabei immer als äußerst komplexe Wissensfiguren. Zuordnen kann man ihnen mindestens drei Aspekte: Erstens irritieren und unterminieren sie gegebene Ordnungsformen; zweitens konstituieren, organisieren und stabilisieren sie allererst Wissensordnungen; drittens manifestieren sich gerade mit ihnen diskursive und soziale Ein- und Ausschlussmechanismen. Da Ordnungssysteme demnach alles andere als statische Gebilde sind, sowohl was neue Gegenstände als auch was Kriterien der Ordnungsbildung betrifft, ergibt sich zwangsläufig, dass die Beschäftigung mit ihnen aus der Perspektive verschiedener Wissenschaften zu erfolgen hat.

»Durch Objekte, die sich zwischen den eindeutig getrennten taxonomischen Einheiten befinden, wird der Status von Ordnungssystemen prekär. So konfrontieren Grenzfälle das Bemühen um eine natürliche Ordnung mit der Einsicht in die Willkürlichkeit von dessen Kriterien und Prinzipien.«

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Thomas Bäumler

Thomas Bäumler

studierte Literaturwissenschaft, Politik und Geschichte an der Universität Konstanz und Comparative Literature an der Harvard University. Sein Forschungsschwerpunkt ist das Institutionendenken der Frühromantik. 

Weitere Texte von Thomas Bäumler bei DIAPHANES

Benjamin Bühler

ist Literaturwissenschaftler mit Arbeitsschwerpunkten in der Kulturgeschichte der frühen Neuzeit, der Wissensgeschichte des Lebens und der politischen Ökologie. An der Universität Konstanz wurde er im Jahr 2010 mit der Arbeit »Grenzräume zwischen Tier und Mensch im Wandel der frühen Neuzeit. Eine Kultursemiotik der Grenze« habilitiert. Seit März 2011 ist er als Heisenberg-Stipendiat im Forschungsprojekt Prognostik und Literatur am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin tätig.

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Stefan Rieger

ist seit 2007 Professor für Mediengeschichte und Kommunikationstheorie an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Literatur und Anthropologie« in Konstanz und Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hat über Datenverarbeitung und Mnemotechnik im Barock promoviert und eine Habilitationsschrift zum Verhältnis von Medien und Anthropologie verfasst. Seine Arbeits- und Publikationsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte, Medientheorie und Kulturtechniken.

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