Nutzerkonto

Staffan Müller-Wille: Vom Sexualsystem zur Karteikarte
Vom Sexualsystem zur Karteikarte
(S. 33 – 50)

Carl von Linnés Papiertechnologien

Staffan Müller-Wille

Vom Sexualsystem zur Karteikarte
Carl von Linnés Papiertechnologien

PDF, 18 Seiten

  • Technikgeschichte
  • Wissensgeschichte
  • Wissensbildung
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Medienwissenschaft
  • Mediengeschichte

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Staffan Müller-Wille

ist Senior Lecturer an der Universität Exeter und arbeitet dort am ESRC Centre for Genomics in Society sowie dem Centre for Medical History. Er promovierte 1997 im Fach Philosophie and der Universität Bielefeld und war danach am Deutschen Hygiene Museum in Dresden und am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin tätig. Er hat zahlreiche Aufsätze zur Geschichte der Naturgeschichte, Vererbungsforschung und Genetik veröffentlicht. 

Weitere Texte von Staffan Müller-Wille bei DIAPHANES
Thomas Bäumler (Hg.), Benjamin Bühler (Hg.), ...: Nicht Fisch – nicht Fleisch

Der Versuch, die Dinge der Welt in Ordnung zu bringen, ist gleichermaßen selbstverständlich wie schwierig. Betroffen davon sind sämtliche Phänomenbereiche, technische Gegenstände ebenso wie vermeintlich natürliche Dinge. Der Status des jeweiligen Ordnungssystems selbst bleibt dabei in sich widersprüchlich, denn das Bemühen um eine natürliche Ordnung wird mit der Einsicht in deren Willkürlichkeit konfrontiert. Die Störfälle der Natur und der Technik, der Diskurse und der Medien, der Klassifikationen und Ordnungssysteme erweisen sich dabei immer als äußerst komplexe Wissensfiguren. Zuordnen kann man ihnen mindestens drei Aspekte: Erstens irritieren und unterminieren sie gegebene Ordnungsformen; zweitens konstituieren, organisieren und stabilisieren sie allererst Wissensordnungen; drittens manifestieren sich gerade mit ihnen diskursive und soziale Ein- und Ausschlussmechanismen. Da Ordnungssysteme demnach alles andere als statische Gebilde sind, sowohl was neue Gegenstände als auch was Kriterien der Ordnungsbildung betrifft, ergibt sich zwangsläufig, dass die Beschäftigung mit ihnen aus der Perspektive verschiedener Wissenschaften zu erfolgen hat.