In dem Maße, wie in der Populärkultur das Spektrum aller möglichen Gebrauchsformen bis hin zum radikalen Dingverbrauch ausgeschöpft wird, gerät die ästhetische Theoriebildung nach Kant wie Adorno in Erklärungsnot: weder ihr Dingbegriff noch ihr Zweckbegriff reichen dann hin, um zu beschreiben, was der gegenwärtige Kunstraum an implizitem Theoriebashing zu bieten hat. Dabei rückt die popkulturelle Doktrin des ubiquitären Gebrauchs, der Verbrauch, Missbrauch und Selbstgebrauch (-verbrauch wie -genuss) umgreift, mit Max Stirner ins Zentrum. Am Beispiel von Doreen Uhlig und Simon Starling werden Arbeiten diskutiert, welche in einer Art klandestinen Überbietungslogik auf diese Herausforderung reagieren, indem sie den Selbstverbrauch von Kunstwerken ausstellen – und damit wirklich jedem Gebrauch entziehen?