Der Beitrag geht der Frage nach, ob es sich bei den zwei Basis-Prinzipien des Films – nämlich der Kreisbewegung (circularity) und geradliniges Fortschreiten (linearity) jeweils um einen – dem anderen gegenüber – aktivierenden und beschleunigenden oder ein deaktivierenden und retardierenden Impuls handelt. Wie verhalten sich diese Prinzipien zum Medienwechsel digitaler Film, der weder dem mechanischen Kreis der Spule noch dem Band der Linie folgt, dafür aber Stop/Motion, Umkehrung und Zeitlupe usw. ohne Verluste einsetzen kann. De-aktivierend wirkt dabei vor allem die Obsoleszenz, als kultureller und künstlerischer Ausdruck des Widerstands aber auch des utopischen Antriebs, insbesondere wenn Filmarbeiten die Kunstszene neu beleben.