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Tido von Oppeln: Waren zeigen
Waren zeigen
(S. 225 – 242)

Waren zeigen

Tido von Oppeln

Waren zeigen
Zu einer zweifachen Produktion von Design

PDF, 18 Seiten

Wenn Design verhandelt wird, stehen in der Regel Entwurfs- und Produktionsprozesse im Mittelpunkt. Dabei bleibt allerdings die Frage, wie das Design sich zeigt, oft unbeantwortet. Warenpräsentationen, Schaufenster, Ausstellungen oder private Wohnungen sind als Dispositive des Zeigens jedoch ebenso konstitutiv für die Disziplin, wie die unter dem Begriff der Funktion formulierte Dimension des Handelns. Mit der Entstehung des Designs als Disziplin seit der Industrialisierung wurden neben den Gebrauchswerten auch ästhetische Werte etabliert, die insbesondere in Warenhäusern, Produktschauen und Weltausstellungen sichtbar werden. Der Gebrauchsgegenstand als rationalisiertes, anonymisiertes
Industrieprodukt im Kontext seines Marktes zeigt sich so inszeniert und unnahbar wie die Kunst in den Galerien des bürgerlichen Museums. Die Kritik an einer Warenkultur und -ökonomie sowie an einer mit ihr verbundenen Lebenspraxis richtet sich demnach an den Umgang mit einer in der Exposition produzierten Dimension der Ware.

  • Wirksamkeit
  • Ware
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  • Kunsttheorie
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  • Denkt Kunst
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Tido von Oppeln

arbeitet als Kurator, Autor und Dozent in Zürich. Seit 2009 ist er in der Forschung am Institut für Theorie der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) tätig und lehrt dort sowie an der Hochschule Luzern – Design & Kunst (HSLU) Designtheorie und -geschichte. Zuletzt war er an den Forschungsprojekten Prototyp – Möbel in Design und Kunst, Prototyp II – Re-Präsentationen von Möbeln in Design und Kunst und Design Kunst Lebenswelt. Ästhetische Strategien und kulturelle Praktiken an der ZHdK beteiligt. Darüber hinaus gehört er seit über zehn Jahren dem Vorstand des Werkbundarchiv – museum der dinge, Berlin an.

Kathrin Busch (Hg.), Burkhard Meltzer (Hg.), ...: Ausstellen

In diesen Diskussionen über die materielle Bedingung von kulturellen Praktiken ist die ästhetische Dimension der Dinge zunehmend in den Hintergrund geraten. Als Mitakteure in Handlungsverbünden scheinen Dinge ganz in ihrer praktischen Bedeutung aufzugehen. Was dabei vernachlässigt wird, ist zum einen, dass ihre Wirksamkeit nicht abzulösen ist von ihrer ästhetischen und affektiven Kraft, und zum anderen, dass Stillstellung und Passivierung von großer Bedeutung für jegliche Formen von Praxis und ihrer Spielräume sind. Diesen Momenten der Abweichung und Potentialität wird in den Künsten mit Verfahren der Neutralisierung von Praxis – wie Ausstellen, Vorführen, Proben oder Modellieren – Raum gegeben.

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