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Peter Haber: »Google-Syndrom«
»Google-Syndrom«
(S. 175 – 189)

Peter Haber

»Google-Syndrom«
Phantasmagorien des historischen Allwissens im World Wide Web

PDF, 15 Seiten

Das World Wide Web hat in den letzten Jahren das Phantasma eines historischen Allwissens von neuem belebt. Dienste wie Yahoo, Wikipedia und Google versuchen sich dabei in eine Tradition von Wissensvermittlung und Wissensstrukturierung einzuschreiben, die weit zurückgreift. Doch das Internet ist nicht einfach die große digitale Wissensmaschine schlechthin und so klafft zwischen Anspruch und Realität eine große Lücke. Das Google-Syndrom umschreibt Phänomene und Folgen dieses höchst aktuellen Spannungsfeldes.

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Peter Haber

war Privatdozent für Allgemeine Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Basel. Er ist am 28. April 2013 nach langer Krankheit verstorben. Zu Peter Habers Arbeitsschwerpunkten zählten Digital Humanities, Digitale Historik, Data Driven History, Mediengeschichte, Historiografiegeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Von 2005 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projektes »digital.past | Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter« am Historischen Seminar der Universität Basel. Er war Mitbegründer der Internet-Plattform hist.net und ferner Projektkoordinator von Litlink an der Universität Zürich. Von 2011 bis 2013 war er Executive Co-Editor von Global Perspectives on Digital History und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von de.hypotheses.org.

David Gugerli (Hg.), Andreas B. Kilcher, ...: Nach Feierabend 2013

Der Begriff Digital Humanities umfasst so verschiedene Dinge wie online-basierte Recherche-Methoden, Digitalisierung von Papierbeständen sowie die Neuerfindung der Geisteswissenschaften im digitalen Zeitalter. Eine wissenshistorische Situierung des Phänomens orientiert sich an zwei Leitfragen. Legen sich die Geisteswissenschaften mit der Digitalisierung nur ein effizienteres Instrumentarium zu oder tauschen sie ihre epistemischen Ideale gegen jene aus den natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern ein? Und: Wie verändert sich das geisteswissenschaftliche Rollenverständnis unter den Vorzeichen von Open Access, interaktiver Textproduktion, Wikipedia und digitalen Archiven? Entsteht ein neuer Typ des medial versierten Forschenden oder werden herkömmliche Tugenden wie Analyse, Kritik und Erkenntnis bloß in neue Formen übersetzt?