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Brian Larkin: Zersetzte Bilder, verzerrte Klänge
Zersetzte Bilder, verzerrte Klänge
(S. 49 – 65)

Brian Larkin

Zersetzte Bilder, verzerrte Klänge
Video in Nigeria und die Infrastruktur der Raubkopie

Übersetzt von Clemens Krümmel

PDF, 17 Seiten

Die piratische Infrastruktur bedeutet einen Paradigmenwechsel für Wirtschaft und Kapital in Nigeria, denn durch sie dehnt sich die Logik der Privatisierung in alle Bereiche des Alltagslebens aus. Dies lässt sich am Eindrucksvollsten am phänomenalen Aufstieg der Videofilm-Industrie aufzeigen. In der genauen Betrachtung der materiellen Handhabung der Piraterie und deren gesellschaftlichen Auswirkungen wird deutlich, dass wir es bei der piratischen Infrastruktur mit einer einflussreichen medialen Macht zu tun haben, die neue Formen der Organisation von sinnlicher Wahrnehmung, Zeit, Raum und ökonomischen Netzwerken schafft.

  • Raubkopie
  • Piraterie
  • Infrastruktur
  • Nigeria
  • Videofilm-Industrie

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Brian Larkin

ist Associate Professor am Barnard College, New York. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Medienethnographie und Mediengeschichte Nigerias, mit besonderer Beachtung der religiösen, sozialen und kulturellen Veränderungen durch neue Medientechnologien.

Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 6

Seit geraumer Zeit ist eine innovative Wechselwirkung zwischen Sozialtheorie und Medienforschung zu beobachten, die aber in ihren Voraussetzungen und Konsequenzen ungeklärt geblieben ist. Die innovativsten Verbindungen entstanden dabei oft in Forschungsrichtungen, die ihre praxistheoretische Vorgehensweise fortlaufend begründen mussten: in der Mikro- und Sozialgeschichte der Geschichtswissenschaft, in der linguistischen Konversationsanalyse und Diskursanalyse (mitsamt ihren Workplace Studies), in der Ethnologie und der Europäischen Ethnologie, und last but not least in der Techniksoziologie der internationalen Science and Technology Studies mit ihren historischen und ethnographischen Varianten. Auf diesem Wege ist eine praxistheoretische Überschneidung zwischen Sozial- und Medientheorie (und zwischen Sozial- und Techniktheorie) entstanden, die den soziologischen Vorannahmen der internationalen Media Studies, aber auch einer mitunter übermächtigen kulturwissenschaftlichen Abwehr sozialtheoretischer Diskussionen entgegenläuft.

Redaktion: John Durham Peters, Erhard Schüttpelz

Mit einer Dokumentation zum kontroversen Habilitationsverfahren von Friedrich Kittler.

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