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Tristan Thielmann: Taking into account
Taking into account
(S. 85 – 102)

Tristan Thielmann

Taking into account
Harold Garfinkels Beitrag für eine Theorie sozialer Medien

PDF, 18 Seiten

Dieser Aufsatz zieht paradigmatische Parallelen in der Entwicklung von Ethnomethodologie und Medienwissenschaft, indem Harold Garfinkels theoretischer und praxeologischer Beitrag für die Erforschung sozialer Medien skizziert wird. Anhand der Analyse von Garfinkels »Sociological Theory of Information« wird demonstriert, in welcher Weise die notwendigerweise beschreibbaren und berechenbaren Eigenschaften sozialer Informationsobjekte auf die zentrale Bedeutung von »accounts« verweisen, durch die sich die Handlungsmacht kommunikativer Netze begründet. Soziale Medien unterscheiden sich demnach von allen anderen dokumentenbasierten Medien in erster Linie durch ihre gesteigerte »accountability«, auf deren struktureller Grundlage abschließend Soziotechniken abgeleitet werden, die kennzeichnend für das World Wide Web sind.

  • Soziale Netzwerke
  • Informationstheorie
  • Berechenbarkeit
  • Ethnomethodologie
  • Rechenschaft

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Deutsch

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Tristan Thielmann

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt »Kulturgeographie des Medienumbruchs analog/digital« an der Universität Siegen und derzeit Visiting Fellow am Comparative Media Studies Program des MIT. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Medienwissenschaft und Ethnomethodologie, Navigational and Software Studies, kulturelle Geo- und Technografien.

Weitere Texte von Tristan Thielmann bei DIAPHANES
Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 6

Seit geraumer Zeit ist eine innovative Wechselwirkung zwischen Sozialtheorie und Medienforschung zu beobachten, die aber in ihren Voraussetzungen und Konsequenzen ungeklärt geblieben ist. Die innovativsten Verbindungen entstanden dabei oft in Forschungsrichtungen, die ihre praxistheoretische Vorgehensweise fortlaufend begründen mussten: in der Mikro- und Sozialgeschichte der Geschichtswissenschaft, in der linguistischen Konversationsanalyse und Diskursanalyse (mitsamt ihren Workplace Studies), in der Ethnologie und der Europäischen Ethnologie, und last but not least in der Techniksoziologie der internationalen Science and Technology Studies mit ihren historischen und ethnographischen Varianten. Auf diesem Wege ist eine praxistheoretische Überschneidung zwischen Sozial- und Medientheorie (und zwischen Sozial- und Techniktheorie) entstanden, die den soziologischen Vorannahmen der internationalen Media Studies, aber auch einer mitunter übermächtigen kulturwissenschaftlichen Abwehr sozialtheoretischer Diskussionen entgegenläuft.

Redaktion: John Durham Peters, Erhard Schüttpelz

Mit einer Dokumentation zum kontroversen Habilitationsverfahren von Friedrich Kittler.

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