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Georges Perec: Geboren 1936

Georges Perec

Geboren 1936

Übersetzt von Eugen Helmlé

Broschur, 96 Seiten

ePub

Was? Wer? Wann? Wo? Wie? Warum?

Dass das Autobiographische als Schlüssel zu Perecs gesamtem Werk zu lesen ist, zeigt dieser Band. Er umfasst zehn autobiographische Versatzstücke aus den Jahren 1959 bis 1981 – von den Umständen der eigenen Geburt (»Ich bin geboren«) über eine Skizze zur Gedächtnisarbeit oder eine Vorfassung seines Ellis-Island-Projekts bis hin zur Aufzählung »einiger Dinge, die ich wirklich noch machen müsste, bevor ich sterbe«. Sie sind Teil eines unvollendeten Komplexes, von dem Perec nur »W oder die Kindheitserinnerung« abgeschlossen hat und in dem er gänzlich neue autobiographische Strategien erproben wollte: im besessenen Sammeln von Mikroerinnerungen, im Verschlüsseln von Gedächtnismomenten, die verborgen bleiben sollen – oder als ein Fallschirmspringer, der sich kopfüber in die Erkundung der eigenen Identität stürzt. 

  • Trauma
  • Judentum
  • Erinnerung
  • Kindheit
  • Schreiben
  • Autobiographie

»Über grundsätzliche Bemerkungen: ›Ich bin geboren am 7. März 1936. Schlusspunkt‹, schwingt sich der Eintänzer Perec kunstvoll auf die Linien, Kreise und Geraden seiner Biographie ein, streift die großen Fragen, Schriftsteller zu sein, seine Erinnerung zu hüten und zu überprüfen, Jude, auf der Welt und eben jener Intellektuelle zu sein, der wie der Fallschirmspringer vor der ›Leere‹ steht: ›Und auf einen Schlag muss man sich hineinstürzen.‹« Verena Auffermann, Die Zeit

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Georges Perec

Georges Perec

war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden musste Perec als Kind die deutsche Besetzung Frankreichs miterleben. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. 1967 trat Perec der literarischen Bewegung Oulipo bei, die Raymond Queneau ins Leben gerufen hatte. Das Kürzel Oulipo steht für »L' Ouvroir de Littérature Potentielle«, d.h. »Werkstatt für Potentielle Literatur«. Die Schriftsteller von Oulipo, die aus dem »Collège de Pataphysique«, surrealistischen Gruppierungen oder dem Kollektiv »Nicolas Bourbaki« stammten, erlegten ihren Werken bestimmte literarische oder mathematische Zwänge auf, etwa den Verzicht auf bestimmte Buchstaben. Perecs Werk »Anton Voyls Fortgang« kommt so ganz und gar ohne den Buchstaben E aus. In den 70er Jahren begann Perec ebenfalls mit Erfolg Filme zu drehen. Kurz vor seinem 46. Geburtstag starb Georges Perec an Lungenkrebs.

Weitere Texte von Georges Perec bei DIAPHANES

»Man steht vor der Leere, und auf einen Schlag muss man sich hineinstürzen.«

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