Nutzerkonto

Alexander Friedrich: Die Vergänglichkeit überlisten
Die Vergänglichkeit überlisten
(S. 35 – 56)

Alexander Friedrich

Die Vergänglichkeit überlisten
Leben und Tod in kryogenen Zeitregimen

PDF, 22 Seiten

Kälter als der Tod ist das Leben, das wir ihm entziehen. Mithilfe von Kühlketten und Kryobanken ist es gelungen, die Temporalität von Leben und Tod zu technisieren und dabei einem langgehegten Traum der Neuzeit immer näher zu kommen. In einer historischen und technikphilosophischen Reflexion der biozentrischen Kühltechnik entfaltet der Beitrag aus der Untersuchung ihrer listigen De- und Re-Temporalisierungsprozesse die These, dass es sich bei der globalen Kälteinfrastruktur, die unsere industrialisierte Lebensmittelversorgung ebenso wie moderne Medizin und Biotechnologie überhaupt erst ermöglicht, um eine thermodynamische Zeitkonfigurationsmaschine handelt, die das Verhältnis von Leben und Tod neu formatiert.

  • Handlung
  • Rationalität
  • Strategie
  • Cyberwar
  • List
  • Technologie
  • Krieg
  • Technikphilosophie
  • Tod
  • Technik
  • Technikgeschichte
  • Mythos

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Alexander Friedrich

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der TU Darmstadt. Nach einem Studium der Philosophie, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft und Soziologie an der TU Chemnitz promovierte er 2013 am International Graduate Centre for the Study of Culture der JLU Gießen. Zwischen 2013 und 2015 forschte er als Postdoc-Stipendiat des Darmstädter Graduiertenkollegs Topologie der Technik und als Visiting Fellow der University of Sydney zu den technikphilosophischen und biopolitischen Aspekten der Kühltechnik.
Weitere Texte von Alexander Friedrich bei DIAPHANES
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

Inhalt