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Andreas Kaminski, Uwe Küster, ...: Simulation als List
Simulation als List
(S. 93 – 121)

Simulation als List

Andreas Kaminski, Uwe Küster, Michael Resch, Björn Schembera

Simulation als List

PDF, 29 Seiten

Die Durchführung einer Simulation ist geleitet durch die Idee einer formalen Übersetzung: Ein (häufig physikalisches) Gegenstandsmodell soll in ein mathematisches, dieses in ein algorithmisches Modell übersetzt werden. Dabei soll die formale Struktur erhalten bleiben. Die Praxis der Simulation zeigt nun zwar, dass diese Idee leitend ist, aber nicht nahtlos umgesetzt werden kann. Es treten vielmehr grundlegende Probleme auf, die eine direkte Übersetzung unmöglich machen. Die These des Beitrags ist: Wo immer ein Bruch in diesem Übersetzungsprozess auftritt, wird eine List ersonnen, um das, was direkt nicht möglich ist, doch, in gewisser Weise zumindest, möglich werden zu lassen. Die Simulation erweist sich dadurch also als ein ungemein listenreicher Prozess. Dies schärft den Blick für die Technik und das Handwerk der Simulation. Denn der Begriff der List ist von vornherein auf die Tricks, Kniffe, Finten und verblüffenden Effekte von Technik bezogen.

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Andreas Kaminski

Andreas Kaminski

ist Leiter der Abteilung Wissenschafts- und Technikphilosophie der Simulation am Bundeshöchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS). Nach einem Studium der Philosophie, Germanistik und Soziologie an der TU Darmstadt und FU Berlin, promovierte er 2008 an der TU Darmstadt. Neben Lehre in Philosophie unterrichtet er Technikgestaltung am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Andreas Kaminski ist Sprecher des DFG-Netzwerks »Geschichte der Prüfungstechniken 1900–2000«. Forschungsgebiete sind: (1) informelle Techniken, (2) Paradoxien des Vertrauens sowie (3) Prüfungs- und Messtechniken als Subjektivierungsform.
Weitere Texte von Andreas Kaminski bei DIAPHANES
  • Vorwort

    In: Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), Christoph Hubig (Hg.), Andreas Kaminski (Hg.), Alfred Nordmann (Hg.), Jahrbuch Technikphilosophie 2015

Uwe Küster

studierte Mathematik und Physik an der Universität des Saarlandes, arbeitete in Numerischer Strömungsmechanik und numerischen Methoden des Höchstleistungsrechnens. Seit 1987 leitete er die Abteilung für numerische Methoden – zunächst am Rechenzentrum der Universität Stuttgart (RUS) und dann seit seiner Gründung am Bundeshöchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS). Er ist Spezialist für Architekturen moderner Höchstleistungsrechner und arbeitet in der Anwendung numerischer Methoden in der Medizin und der Ergodentheorie in der Datenanalyse.

Michael Resch

ist seit 2002 Professor für Höchstleistungsrechnen an der Universität Stuttgart. Nach einem Studium der Mathematik, Informatik und Wirtschaft an der TU Graz promovierte er in Energietechnik an der Universität Stuttgart. Er ist Direktor des Bundeshöchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS) und Leiter des Instituts für Höchstleistungsrechnen der Universität Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte sind Architekturen von Höchstleistungsrechnern, Anwendungen des Höchstleistungsrechnens in den Ingenieurwissenschaften und der Medizin sowie theoretische Grundlagen der Simulation.

Björn Schembera

ist Diplom-Informatiker und studierte Informatik und Philosophie an der Universität Stuttgart. Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundeshöchstleistungsrechenzentrums Stuttgart (HLRS). Dort arbeitet er im Bereich Datenmanagement und promoviert zum Forschungsdatenmanagement für Simulationsdaten. Seine wissenschaftlichen Interessen sind darüber hinaus verteilte Systeme, Big Data sowie Informatik und Gesellschaft.
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

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