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Jan Friedrich: Köder, Falle und die List des Tricksters
Köder, Falle und die List des Tricksters
(S. 79 – 91)

Köder, Falle und die List des Tricksters

Jan Friedrich

Köder, Falle und die List des Tricksters

PDF, 13 Seiten

Betrachtet man die mythischen Verarbeitungen der List, so zeigt sich ein Facettenreichtum, der sich bezüglich ihres instrumentellen Charakters zwischen den Idealtypen einer odysseischen List und der List der weltweit verbreiteten Tricksterfiguren aufspannen lässt. Mit diesen beiden Idealtypen der List korrelieren wiederum zwei Idealtypen von Technik: auf der einen Seite die aktuell dominierende Systemtechnik (Hubig), die sich u.a. durch das Motiv der Sicherung von Handlungserfolgen durch Sicherung ihrer Ermöglichungsbedingungen auszeichnet; auf der anderen eine den Listen der Trickster ähnelnde, zwischen Handlungszielen und dem Eigensinn des Materials situativ vermittelnde Technik, die der ersteren als Korrektiv gegenübergestellt werden kann.

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Jan Friedrich

studierte Philosophie, Allgemeine und Vergleiche Literaturwissenschaft und Pädagogik in Chemnitz und promovierte in Philosophie an der Universität Basel 2013, mit der Arbeit Zusammenspiel mit der Natur. Wirklichkeit und Utopie einer spielerischen Technik (erscheint bei Velbrück). Seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Lehrerbildung der TU Chemnitz.
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

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