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Jochen Gerz: Ein einfacher Gedanke
Ein einfacher Gedanke
(S. 56 – 67)

Jochen Gerz

Ein einfacher Gedanke

PDF, 12 Seiten

Der Text verfolgt den ›einfachen Gedanken‹, dass Kunst nicht für sich selbst steht, sondern dass sie mit uns verflochten ist, durch unser Leben, durch unsere Zeit und unsere Zeitlichkeit hindurch, durch unsere Kreativität und unser mögliches Verschwinden hindurch. Was uns mit der Kunst verbindet, sind nicht die Objekte, die wir schaffen, sondern unser Potential, dies zu tun. Statt für eine ›Kunst der Objekte‹ plädiert der Text deshalb für die Relevanz künstlerischen Tuns als öffentliches Gut und als jedermanns Potential.

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Jochen Gerz

wurde in Berlin gebore, lebte aber seit 1966 bis 2007 in Paris. Heute ist er in Westirland ansässig. Von 1959 bis 1963 studierte er in Köln, Basel und London Literatur, Sinologie und Urgeschichte. Gerz arbeitet seit dem Ende der 1960er Jahre mit den Neuen Medien. In diese Periode fallen mehrere documenta-Beiträge, die Teilnahme 1976 (mit Beuys und Ruthenbeck) an der 37. Biennale von Venedig im deutschen Pavillon und zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen und Retrospektiven in deutschen, europäischen und nordamerikanischen Museen. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Öffentlichkeit selbst, ohne deren Teilnahme seine Kunst nicht mehr entstehen kann. Jochen Gerz ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Honorarprofessor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Preise und Auszeichnungen (Auswahl): Deutscher Kritikerpreis, Berlin 1996; Ordre National du Mérite, Paris 1996; Peter Weiss-Preis, Bochum 1996; Grand Prix National des Arts Visuels, Paris 1998.

Florian Dombois (Hg.), Mira Fliescher (Hg.), ...: Ästhetisches Denken

Anstelle eines »ästhetischen Denkens« verhandelt die Debatte um artistic research vor allem institutionenkritische Fragen wie die Verortung von Kunst als Forschung in der Bologna-Reform oder die Subsumption künstlerischer Praxis unter einen unangemessenen Begriff wissenschaftlicher Forschung. Was aber wäre die eigentliche epistemische Kraft von Kunst? Wären nicht sowohl die eingefahrenen Modelle der »Institution Kunst« als auch ein auf Propositionalität und Aussagewahrheit beschränkter Erkenntnisbegriff zu umgehen, um ästhetisches Denken umreißen zu können?
Im Buch werden dazu künstlerische und philosophische Positionen vorgestellt. Zudem entwirft eine Tool-Box eine alternative Karte von relevanten Feldern des ästhetischen Denkens, um der Debatte neue Begriffe an die Hand zu geben.

Mit Beiträgen von Florian Dombois, Alexander García Düttmann, Mira Fliescher, Jochen Gerz, Dieter Mersch, Isabel Mundry, Michaela Ott und Mirjam Steiner.