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Philipp Felsch: Die Stadt, der Lärm und der Ruß
Die Stadt, der Lärm und der Ruß
(S. 17 – 42)

Mechanische Spuren der Psyche, 1875 – 1895

Philipp Felsch

Die Stadt, der Lärm und der Ruß
Mechanische Spuren der Psyche, 1875 – 1895

PDF, 26 Seiten

Im Labor des Turiner Physiologen Angelo Mosso, der die experimentelle Erforschung der Psyche mitbegründete, rufen zufällige Ereignisse und geschickte Versuchsleiter jene auffälligen Schwankungen der Blutfülle im Gehirn hervor, die vom Plethysmographen aufgezeichnet und mit psychischen Phänomen korreliert werden können. Das maschinale Gefüge, das hierbei zur Erforschung der Psyche aufgestellt wird, reicht weit über die materielle Anordnung hinaus, schließt den Menschen als einen Teil in sich ein und produziert in seiner Gesamtheit Grafen, ohne dass sich absehen lässt, was überhaupt zu dem Gefüge gehört, was eine willkommene Variation der Experimentalanordnung und was eine Störung ist.

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Philipp Felsch

Philipp Felsch ist Professor für Kulturgeschichte an der Berliner Humboldt-­Universität. Seine Forschungsinteressen liegen am Schnittpunkt von Ideen-, ­Intellektuellen- und Wissenschaftsgeschichte. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören Wie Nietzsche aus der Kälte kam (2022), BRD Noir (mit Frank Witzel, 2016) und Der lange Sommer der Theorie (2015).

Weitere Texte von Philipp Felsch bei DIAPHANES
Cornelius Borck (Hg.), Armin Schäfer (Hg.): Psychographien

Cornelius Borck (Hg.), Armin Schäfer (Hg.)

Psychographien

Broschur, 352 Seiten

PDF, 352 Seiten

Die Psyche ist zum Inbegriff von Eigentümlichkeit und Identität des Menschen geworden, gleichwohl sie tief in neuroanatomischen Strukturen, biochemischen Prozessen und genetischen Dispositionen verankert ist und einem ständigen historischen Wandel unterliegt.

Dieser Band schreibt die Geschichte dieser permanent unruhigen Differenz als Teil einer allgemeinen Mediengeschichte: Handschrift und elektrische Schaltungen, Film und Rechenmaschinen, Literatur und Institutionen haben das Verständnis der Psyche maßgeblich geprägt. So erweist sich, dass sich die Psyche nicht von ihrer Erforschung abtrennen lässt, die dasjenige, was sie beschreibt, mit erzeugt: Es sind die Mächte der Medientechnologie, der Verwaltung und der Phantasmen, die den Anschein erwecken, dass der Mensch ein beseeltes Wesen sei.

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