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Olaf Breidbach: Aesthetik, aisthesis und das Schöne
Aesthetik, aisthesis und das Schöne
(S. 17 – 29)

Ein Gespräch über die Macht, die Wissenschaften, die Genealogie und den Krieg

Olaf Breidbach

Aesthetik, aisthesis und das Schöne
Ästhetik der Lebendigkeit um 1800

PDF, 13 Seiten

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Olaf Breidbach

(1957–2014) war Philosoph, Neurobiologe und Wissenschaftshistoriker, ab 1995 Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik »Ernst-Haeckel-Haus« der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 1998–2007 Vorstand und 2007–2010 Sprecher des Sonderforschungsbereiches 482 »Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800«. Ab 2004 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V. – Nationale Akademie der Wissenschaften, ab 2005 korrespondierendes Mitglied der Mathematisch/Physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. 2011 erschien sein Buch Radikale Historisierung. Kulturelle Selbstversicherung im Postdarwinismus, 2013 das Werk Neuronale Ästhetik. Zur Morpho-Logik des Anschauens und 2015 ist seine Geschichte der Naturwissenschaften: Die Antike erschienen.

Weitere Texte von Olaf Breidbach bei DIAPHANES
Armen Avanessian (Hg.), Winfried Menninghaus (Hg.), ...: Vita aesthetica

Gegenstand des Bandes ist die grundlegende Transformation des Denkens ästhetischer »Lebendigkeit« in der Epoche der philosophischen Ästhetik. Entscheidend für die Neubestimmung des klassisch-rhetorischen Topos und die Inauguration eines neu verstandenen ästhetischen Lebensbegriffes ist zunächst die parallele, vielfach verschränkte Entwicklung der Disziplinen Biologie und Ästhetik im Zeitraum von 1750 bis 1800. So vollzieht sich mit der Entwicklung der Naturgeschichte zu einer Wissenschaft des Lebens – der Biologie – ein Umbruch im klassischen Denken der Natur. In der Ästhetik wiederum rückt zeitgleich mit dem Konzept eines ästhetischen »Belebens« bzw. »Lebens des Subjekts« (Kant) die Eigenständigkeit eines sich selbst erhaltenden Modus von Wahrnehmung, Urteil und »Lust« in den Vordergrund.

Im 19. Jahrhundert zeigen sich die Spannungen, die den ästhetischen Lebensbegriff auszeichnen, dann konkreter ausgestaltet. Hier wird die Kehrseite emphatisch begriffener Lebenskonzepte etwa an untoten Vampiren und übermenschlichen Monstern anschaulich. Die in den Lebensbegriff eingetragenen Ambivalenzen zeigen sich ebenfalls in der mit der Ästhetik verknüpften generellen Frage des Wissens vom Leben.

Entlang einer Vielzahl unterschiedlicher Szenarien entfalten Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Wissenshistoriker und Philosophen die vita aesthetica kunstvoller Zeichenpraktiken im 18. und 19. Jahrhundert und untersuchen das Nachleben des älteren Topos der Lebhaftigkeit/Lebendigkeit in seinen epistemologischen und ästhetischen Dimensionen.

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