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Monika Dommann: 180 Sekunden, 2 Angriffe, 6 Tote: CAD als forensische Zeitkapsel
180 Sekunden, 2 Angriffe, 6 Tote: CAD als forensische Zeitkapsel
(S. 169 – 174)

Ein Kommentar zu Forensic Architecture

Monika Dommann

180 Sekunden, 2 Angriffe, 6 Tote: CAD als forensische Zeitkapsel
Ein Kommentar zur Drohnen-Fallstudie Nr. 4 der Forensic Architecture Research Group

PDF, 6 Seiten

Forensic architecture is not about traducing mute witnesses. It’s about producing time capsules for a potential trial in the future. What kind of knowledge is produced by a CAD image of a destroyed building in Gaza? Which sorts of media are involved in forensic procedures? And how is evidence fabricated? The comment on the drone strike case study no.4 concerns a critique of the images produced, reused and circulated by Eyal Weizman and the Forensic Architecture Research Group. It argues that the use of images is connected to several purposes: They are immutable mobiles in the sense of Bruno Latour. They are media of immersion trying to attract an international audience via the Internet. And they serve strategies of circulationisms in the way Hito Steyerl described the modes of image use on the Internet.

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Monika Dommann

Monika Dommann

ist Professorin für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Sie forschte und lehrte u.a. an der Universität Basel, am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar, dem German Historical Institut (GHI) in Washington, dem Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, an der McGill University in Montreal und dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Verflechtungen der Alten und Neuen Welt, die Geschichte materieller Kulturen, die Geschichte immaterieller Güter, die Geschichte der Logistik, die Geschichte des Marktes und seiner Grenzen, die Geschichte von Bild- und Tonspeichern sowie die Methodologie und Theorie der Geschichtswissenschaft.

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Obwohl Recht auf Wissen zurückgreift und neues Wissen produziert, ist der epistemische Status von Gesetzen, Gerichtsentscheidungen, Rechtsansprüchen und Gerechtigkeitsvorstellungen in der wissensgeschichtlichen Forschung bislang wenig beleuchtet worden. Diese Ausgabe untersucht den breiten Fundus von Wissen, der bei der Formulierung von Rechts- und Gerechtigkeitsansprüchen ebenso ins Spiel kommt wie bei Praxen des Anklagens, Ermittelns oder Urteilens. Auf welche Weise und in welcher Form finden dabei Wissensbestände aus anderen Disziplinen, Gesellschaftssphären und kulturellen Bereichen Eingang in die Rechtspraxis? Wie wirkt das Recht auf die Fabrikation von Wissen ein? Und welche Rolle spielen Kriterien und Praktiken der Rechtfertigung, der Zeugenschaft und der Macht?

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