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Siegfried Gronert: Design und Wissen
Design und Wissen
(S. 119 – 132)

Siegfried Gronert

Design und Wissen
Erkenntnis, Modell, Projekt

PDF, 14 Seiten

Siegfried Gronert differenziert in seiner systematischen Darstellung zwischen den drei Positionen ›Erkenntnis‹, ›Modell‹ und ›Projekt‹, die unterschiedliche Wissensansprüche an das Design repräsentieren sollen. Vor allem in der Zusammenführung von Design und Projekt zeigt Gronert eine chiastische Figur auf, in der Design für »ein Projekt mit den Mitteln der künstlerischen Gestaltung« steht, während »das Projekt als ein Design im Sozialen, in Wirtschaft und Politik« aufzufassen sei. Basierend auf der Einsicht in die Überkreuzung und Verschränkung dieser beiden ›Aktionsfelder‹ postuliert er, dass der Entwurf als Projekt nicht nur in gestalterischen, sondern auch in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Feldern agieren soll.

  • Interdisziplinarität
  • Epistemologie
  • Medienwissenschaft
  • Design
  • Künstlerische Forschung
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Ästhetik

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Siegfried Gronert

Nach dem Diplom als Industrie-Designer an der Werkkunstschule Krefeld Studium der Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und der Philosophie in Köln und London; Promotion mit einer Dissertation über Designtheorien des 19. Jahrhunderts in England. Lehraufträge am Fachbereich Design der FH Niederrhein und an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken. Von 1993 bis 2011 Professor für Geschichte und Theorie des Design an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar und Leitung des Michel-Archivs (DDR); 2008 bis 2011 Dekan; Aufbau des Promotionsstudienganges Kunst und Design / Freie Kunst / Medienkunst mit dem Abschluss Doctor of Philosophy (Ph. D.). Vorsitzender des Vorstandes der 2008 gegründeten Gesellschaft für Designgeschichte e.V. (GfDg). Seit 2010 Honorarprofessor an der HUT in Wuhan/China.

Claudia Mareis (Hg.), Christof Windgätter (Hg.): Long Lost Friends

Obwohl Design-, Medien- und Wissenschaftsforschungen seit einigen Jahren eine gewisse Konjunktur erfahren, ist die Frage nach ihren Korrelationen bisher nur selten gestellt worden. Der Band reagiert auf diesen Mangel, indem er nach den Schnittstellen und Überschneidungen der drei Disziplinen sucht. Sein Ausgangspunkt ist das gemeinsame Interesse an konkreten Darstellungsweisen des Experimentierens, Aufzeichnens, Entwerfens und Gestaltens. Dabei untersuchen die Beiträge sowohl synchrone Verknüpfungen, durch die Wissensbestände ausgetauscht, Agenden verglichen oder Interdisziplinarität eingefordert wird, als auch ihre historischen Beziehungen, die in der Genealogie der Forschungsfelder und den Gründen oder Motiven ihres Auftauchens zu finden sind: seien es mediale Praktiken, ästhetische Präferenzen oder handwerkliche Fertigkeiten. Ziel ist zum einen die Selbstreflexion der Disziplinen, zum anderen aber auch der Versuch, in ihnen transversale Strategien, Objekte oder Formen ausfindig zu machen. So werden Zukunftsoptionen geschaffen, die weder hinter erreichte Standards zurückfallen noch wehrlos sind gegenüber den Zumutungen der Wissenschaftspolitik.