Nutzerkonto

Michael Mayer: Verschwinden Erscheinen
Verschwinden Erscheinen
(S. 67 – 85)

Verschwinden Erscheinen. Die Shoah und der Anspruch der Toten

Michael Mayer

Verschwinden Erscheinen
Die Shoah und der Anspruch der Toten

PDF, 19 Seiten

Michael Mayer fragt nach der Möglichkeit und nach der Notwendigkeit des Erscheinens eines bildlichen Zeugnisses der Shoah. Doch wie ein Bild des Ungeheuerlichen machen? »Um zu sehen, muss man sich ein Bild machen. Wissen, Erinnern, Sehen: Aber was, wenn das Bild, das wir uns zu machen geheißen sind, jeden Rahmen sprengt? Gibt es Bilder ohne Rahmen? Ohne die Logik und das Gesetz der Rahmung selbst?« Zwischen dem »Anspruch der Toten« und der Unmöglichkeit seiner Erfüllung erscheint der Imperativ, zu erinnern. Wie Mayer an der Debatte um die Fotografien, die 1944 in Auschwitz von Mitgliedern des ›Sonderkommandos‹ aufgenommen wurden, zeigt, können und müssen Bilder allein dadurch, dass die »visuelle Dialektik von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit« weiter getrieben wird, an ein Reales der Shoah rühren.

  • Medientheorie
  • Phänomenologie
  • Ästhetik
  • Kunst
  • Medienwissenschaft
  • Aisthesis

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Michael Mayer

lebt in Berlin und lehrt Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Zusammen mit Dieter Mersch ist er Herausgeber des Internationalen Jahrbuchs für Medienphilosophie.
Weitere Texte von Michael Mayer bei DIAPHANES
Mira Fliescher (Hg.), Fabian Goppelsröder (Hg.), ...: Sichtbarkeiten 1: Erscheinen

Wie gelangt das, was erscheint, in den ihm eigenen Raum zwischen Welt und Wahrnehmung? Sieht man hierin das Grundproblem aisthetischer Praxis und ihrer Theoretisierung, so lässt sich das Erscheinen weniger als Modalität fassen denn in den Durchkreuzungen, die sich durch spezifische Praktiken zwischen Konzept und Materialität, Handlungsversuch und Eigenlogik des Mediums ergeben können. Denn was erscheint, ist nicht einfach das, was man sieht. Es drängt sich auf und ist doch nicht schlicht Zumutung. Man kann sich ihm nicht entziehen.

Der vorliegende Band nähert sich diesem flüchtigen, schwer greifbaren Thema in unterschiedlichen Perspektiven und eröffnet zugleich die auf vier Bände angelegte Reihe Sichtbarkeiten, in der Praktiken von Sichtbarkeit und Sichtbarmachung analysiert werden sollen.