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Barbara Lange: Satire als politisches Statement
Satire als politisches Statement
(S. 195 – 208)

Barbara Lange

Satire als politisches Statement
Cosima von Bonin

PDF, 14 Seiten

Barbara Langes konzise Analyse von Cosima von Bonins Einzelausstellung The Fatigue Empire im Kunsthaus Bregenz im Jahr 2010 nimmt sich die in der Rezeption der Arbeiten dieser Künstlerin dominanten Interpretation an, der zufolge ihr Schaffen beim Publikum weitgehend auf Orientierungslosigkeit stößt. Grund dafür, so die meisten KritikerInnen, ist zum einen ein Überangebot an mit symbolischem Gehalt aufgeladenen Objekten bei gleichzeitiger Verweigerung einer eindeutigen Einbindung dieser in einen größeren Sinnzusammenhang. Wird dies von einem Teil der Kritik mit Bezug auf den Postfordismus als Kritik am kapitalistischen Effizienz- und Verwertungsdenken verstanden, sehen andere darin einzig belanglose Beliebigkeit übercodierter Zeichen. Mit Bezug auf das Modell der Satire unternimmt Lange eine Neubewertung. Damit, so die These der Autorin, lasse sich von Bonins Arbeit nicht nur als kritische Reflexion der gegenwärtigen Gesellschaft, sondern durch den produktiven Impuls der Satire auch als politisches Statement lesen.

  • Gegenwartskunst
  • Interpretation

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Barbara Lange

ist Kunsthistorikerin und lehrt nach Tätigkeiten im Museumsbetrieb sowie an den Universitäten Kiel, Bonn und Leipzig seit 2006 Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkt ist die identitätsschaffende Potenz von Kunst im Rahmen der visuellen Kulturen.

Rachel Mader (Hg.): Radikal ambivalent

Wie ist das Verhältnis zwischen Kunst und Politik heute? Erzielt engagierte Kunstproduktion Wirkungen im öffentlichen, politischen Raum? Wie ist es um die Lesbarkeit von visuellen Botschaften in Kunst und Kultur bestellt? In jüngster Zeit treten zunehmend mehrdeutige und unentschiedene Codes und Zeichen an die Stelle einer klaren und deutlichen Bildsprache. Während die einen dafür die Komplexität der Inhalte und Vielfalt der Formen verantwortlich machen, interpretieren andere dies als politische Strategie der Verweigerung gegenüber einer Instrumentalisierung. Der Tenor der Kunstkritik ging in den letzten Jahren sogar so weit, die Uneindeutigkeit zum Qualitätsmerkmal gehaltvoller Kunst schlechthin zu erheben. Die in dieser Publikation versammelten Aufsätze hinterfragen das Phänomen »Ambivalenz« aus kritischer Perspektive und untersuchen seine Mechanismen und gesellschaftlichen Funktionen.