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Ralf Junkerjürgen: »... not just simple remakes«
»... not just simple remakes«
(S. 156 – 163)

»... not just simple remakes« Sweded Movies als Filmtravestien

Ralf Junkerjürgen

»... not just simple remakes«
Sweded Movies als Filmtravestien

PDF, 9 Seiten

In seinem Kinofilm Be Kind Rewind (2009) kreierte Michel Gondry mit den »sweded movies« eine Form von Amateur-Remakes, die beim cineastischen Publikum auf ein großes Echo stieß und zu einer Fülle von Nachahmungen auf YouTube geführt hat. Der strukturelle Haupttyp zeichnet sich dabei durch eine extreme Raffung der Erzählzeit aus und gibt sich als Abfolge anthologischer Szenen aus erfolgreichen Filmproduktionen, wobei Science-Fiction-Blockbuster auffällig häufig »geschwedet« wurden. Stilistisch stechen die Requisiten hervor, die meist Umdeutungen von Alltagsgegenständen sind und den Filmen einen geradezu avantgardistischen Zug verleihen, zumal viele Beispiele auch über eine selbstreflexive Ebene verfügen. Die Swedes lassen sich als Form kollektiver und ludischer Aneignung zeitgenössischer Mythen verstehen. Während frühere Amateur-Remakes den privaten Raum nicht verließen, treten die Schweder über das Internet nun an die Öffentlichkeit und machen ihre Filme so zu einem anschaulichen Beispiel der participatory culture. In gattungstypologischer Hinsicht stellen die Swedes Filmtravestien dar; angesichts der Tatsache, dass die Industrie nur äußerst selten Travestien produziert, könnte ein weiterer Grund für das Interesse an den Swedes darin liegen, dass sie eine Lücke im Gattungsgefüge der Hypertexte geschlossen haben.

  • Remake
  • Sweded Movie
  • Participatory Culture

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Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 8

Der Schwerpunkt MEDIENÄSTHETIK findet seinen Ausgangspunkt in einer Beobachtung Félix Guattaris, die in ihrer ganzen Dringlichkeit vermutlich erst heute einzusehen ist: Die Produktion von Subjektivität, die mit der allgemeinen Kybernetisierung der Lebensform einhergeht, wurde von Guattari als eine Frage der Ästhetik pointiert. Die medientechnologische Situation, die hinter dieser Neubewertung des Ästhetischen steckt, hat sich in den letzten zwanzig Jahren durch den Eintritt in eine Prozesskultur, wie sie die multiskalaren, netzwerkbasierten, environmentalen Medien des 21. Jahrhunderts bringen, ebenso verschärft wie ausdifferenziert.

Gastredaktion: Erich Hörl, Mark B. N. Hansen

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