Hörende Maschinennetzwerke
Auditive Medienästhetiken unscheinbarer Signale
PDF, 11 Seiten
Die medientechnologische Realität am Anfang des 21. Jahrhunderts ist von einer multi-skalaren und fraktalen Ubiquität medialer Infrastrukturen geprägt, die sich vom Mikrometerbereich bis in den Bereich von Kilometern und weit darüber hinaus erstreckt. Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes ist die Annahme, dass für das Begreifen der ubiquitären Medien-Netzwerke ein epistemischer Zugriff über das Signal medienwissenschaftlich fruchtbar sein könnte. Es wird dabei gezeigt, dass besonders das Hören – als Modus der menschlichen Erkenntnisherstellung in medienwissenschaftlichen Diskursen meist noch unterschätzt – im Rahmen einer signalwissenschaftlich informierten Medienästhetik produktiv sein könnte. Dies geschieht durch die Darlegung einiger Beispiele aus der Geschichte technischer Medien in denen auditive Wissens- und Medienpraktiken konstitutive Rollen spielten. Zum Schluss werden einige Gründe für die Notwendigkeit ästhetischer Experimentalsysteme für die Medienwissenschaft diskutiert und reflektiert.
Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.)
Zeitschrift für Medienwissenschaft 8
Medienästhetik
Broschur, 216 Seiten
PDF, 216 Seiten
Der Schwerpunkt MEDIENÄSTHETIK findet seinen Ausgangspunkt in einer Beobachtung Félix Guattaris, die in ihrer ganzen Dringlichkeit vermutlich erst heute einzusehen ist: Die Produktion von Subjektivität, die mit der allgemeinen Kybernetisierung der Lebensform einhergeht, wurde von Guattari als eine Frage der Ästhetik pointiert. Die medientechnologische Situation, die hinter dieser Neubewertung des Ästhetischen steckt, hat sich in den letzten zwanzig Jahren durch den Eintritt in eine Prozesskultur, wie sie die multiskalaren, netzwerkbasierten, environmentalen Medien des 21. Jahrhunderts bringen, ebenso verschärft wie ausdifferenziert.
Gastredaktion: Erich Hörl, Mark B. N. Hansen