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Werner Kogge: Die Frage nach den Kriterien
Die Frage nach den Kriterien
(S. 93 – 116)

Werner Kogge

Die Frage nach den Kriterien
Wittgensteinsche Perspektiven für die Technikphilosophie

PDF, 24 Seiten

Je mehr sich die Technikphilosophie auf die Konkretheit ihrer Gegenstände und darauf besinnt, wie sich eine jeweilige Technik in unserem Leben auswirkt, desto mehr rückt die Frage ins Zentrum, auf welchen Wegen sich solche Implikationen erforschen und antizipieren lassen. In diesem Text untersuche ich, wie weit das Wittgensteinsche Verfahren einer grammatischen, extrapolierenden Begriffsforschung einen kriteriologischen Zugriff auf die tiefliegenden Unterscheidungen ermöglicht, die unser Handeln und Erfahren strukturieren. Ich erläutere Wittgensteins Verständnis von Begriff und lege dar, wie seine Methode die Möglichkeit einer nicht-technomorphen Analyse von Technik eröffnet. Am Beispiel einer aktuell marktreifen Technologie zur Beschleunigung des Lesens profiliere ich diese Vorgehensweise im Verhältnis zu Ansätzen wie z.B. ›ELSI‹-Programmen, ›Szenario-Analysen‹ und ›antizipatorischer Ethik‹.

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Werner Kogge

lehrt am Institut für Philosophie der Freien Universität-Berlin und ist im Exzellenzcluster Topoi für theoretische und methodische Verknüpfungen innerhalb dieses multidisziplinären Zusammenschlusses zuständig. Seine Forschungsthemen erstrecken sich von Sprach- und Kulturtheorie bis zu Wissenschafts- und Technikphilosophie. Die Habilitationsschrift Intervention durch Begriffsforschung unternimmt eine Kritik molekularbiologischer Konzepte im Rückgriff auf eine methodologische Interpretation der Philosophie Wittgensteins. Jüngere Publikationen sind unter anderem mit Aspekten der Synthetischen Biologie und Biotechnologie, mit dem Konzept der Materialität im Handeln und mit der Rolle des Faktors Kultur in der Wissenschafts- und Technikgestaltung befasst.

Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2015

Avancierte Technikphilosophen haben die Frage nach der angemessenen Gegenstandsebene nicht als eine Alternative zwischen Ding oder System begriffen, sondern darauf insistiert, dass es sich um Aspekte des Technischen handelt, die nur in ihrem Zusammenhang verständlich werden. Das Bemühen des Schwerpunktthemas richtete sich darauf, die Konjunktion zu bestimmen, die zwischen Ding und System besteht.

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