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François Jullien: Schattenseiten

François Jullien

Schattenseiten
Vom Bösen oder Negativen

Übersetzt von Dirk Weissmann

Klappenbroschur, 208 Seiten

Vergriffen

PDF, 208 Seiten

Über die Kraft des Negativen

In seinem wohl politischsten Buch untersucht François Jullien die Transformationen der Begriffe des ›Negativen‹ wie des ›Bösen‹ und konfrontiert deren spezifisch westliche Entwicklung mit dem chinesischen Denken. In ebenso überzeugender wie provokanter Weise ermöglicht dieser Ansatz einen neuen Blick auf die ›produktiven‹ Kräfte des Negativen in Zeiten weltweiter Homogenisierung und Nivellierung. »Es scheint, dass das, was heute allgemein unter dem Namen der ›Globalisierung‹ gehandelt wird, radikal die Möglichkeitsbedingungen des Negativen verändert hat. Zuvor war das Negative der andere Block oder aber die andere Klasse. Doch die Globalisierung hat diese Äußerlichkeit, durch die Negatives (mit dem auch die Geschichte gearbeitet hat) sich entladen konnte, aufgelöst.«

Inhalt
  • 9–22

    Vorwort

  • 23–30

    Subjekt / Prozeß – Seelenheil / Weisheit

  • 31–38

    Der Manichäer und der Stoiker: Erzählen oder Beschreiben

  • 39–50

    Das Einstimmen in das Leben (in den Theodizeen), oder: Vom Unkonstruierbaren in der Philosophie

  • 51–61

    Vom Abbau des Bösen (der Stellenwert des Schattens)

  • 63–75

    Vom Aufsaugen allen Übels (oder die Logik des Gesamtbildes)

  • 77–90

    Das Zaghafte in den Theodizeen, oder weshalb ihre Rechtfertigungen des Negativen stets zu kurz greifen

  • 91–104

    Hinter der Philosophiegeschichte: Geographie der Vorsehung

  • 105–118

    Von der Regulierung der Welt – Sinn oder Kohärenz

  • 119–138

    Der legitimierte Widerspruch (Ende der Theodizee)

  • 139–158

    Parallelgeschichten – Gegenteiligkeit, Widerspruch, Entgegenführung

  • 159–175

    Das treibende / lähmende Negative

  • 177–190

    Der Schauplatz des Bösen: Überschreitung oder Festlegung?

  • 191–201

    Das Negative überragend: das Häßliche, Verwerfliche und Schmerzhafte

  • 203–208

    Anmerkungen

  • China
  • Fernöstliche Philosophie
  • Globalisierung
  • Arbeit am Begriff
  • Das Böse
  • Denksysteme

»Sobald es außen nicht mehr das andere Lager gibt, wo das Negative angesiedelt werden kann, führt dies logischerweise zu seiner Verinnerlichung, denn das Negative verschwindet ja nicht, es wird vielmehr ›verdrängt‹ und agiert dann nicht mehr offen, sondern im Geheimen.«

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Deutsch

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François Jullien

François Jullien

ist Philosoph und Sinologe. Er ist Professor an der Universität Paris VII und Direktor des Institut Marcel Granet und einer der bedeutendsten Kenner Chinas, wo er lange Jahre lebte. Anfang der achtziger Jahre gründete er die Zeitschrift »Extrême Orient – Extrême Occident«. Daneben ist er als Wirtschaftsberater französischer Unternehmen, die Projekte in China durchführen, tätig. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Auf dem »Umweg« über das chinesische Denken widmet seine Philosophie sich einer Dekonstruktion Europas »von außen«.

»Ohne François Julliens Bücher gelesen zu haben, kann man heute über China nicht mehr ernsthaft sprechen.« Frankfurter Rundschau

Weitere Texte von François Jullien bei DIAPHANES
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