Nutzerkonto

Erich Hörl: Der Bruch in und mit der Geschichte: Nancys Geschichtsdenken im Lichte der disruptiven Bedingung
Der Bruch in und mit der Geschichte: Nancys Geschichtsdenken im Lichte der disruptiven Bedingung
(S. – )

Erich Hörl

Der Bruch in und mit der Geschichte: Nancys Geschichtsdenken im Lichte der disruptiven Bedingung

PDF, 18 Seiten

EN

Der Beitrag rekonstruiert eine weitreichende geschichtstheoretische Überlegung Nancys, die die Signatur unserer Gegenwart freilegt: die Aussetzung der Geschichte. Das “Heraustreten aus der Geschichte”, der Bruch in und mit der Geschichte und der Übertritt in etwas anderes als Geschichte kommen als die grundlegende Bewegung in den Blick, die uns seit mindestens einem halben Jahrhundert zustößt. Durch die Mutationen des Sinns, der Gemeinschaft und der Welt hindurch, die dieses philosophische Werk so kraftvoll durcharbeitet, zeichnet sich die Bestimmung unserer Epochalität ab als Zeit des Einhalts von Geschichte. Nancys Denken der Suspension, wie man es vor diesem Hintergrund charakterisieren kann, zeugt schließlich von einer neuen sozio-historischen Erfahrung, von der es selbst ein Stück weit geschrieben scheint: der Disruption. Schock, Bruch, Unterbrechung, Diskontinuität ohne jede Aufhebung in einer modernen Fortschritts-, Verbesserungs-, Emanzipationsgeschichte sind das Strukturmerkmal dieser nunmehr vorwaltenden Erfahrung, die sich als reine Immanenz des Interruptiven auf den Punkt bringen lässt und unter deren Geheiß wir heute leben. Sein heißt nunmehr Sein-in-der-Disruption.

  • Dekonstruktion
  • Demokratie
  • Ethik
  • Gemeinschaft
  • Poststrukturalismus

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Erich Hörl

Erich Hörl

ist Professor für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. Er arbeitet an einer allgemeinen Ökologie, der Kritik der Kybernetisierung aller Existenzformen und einer kritischen Theorie der Environmentalität sowie an einer Faszinationsgeschichte von Nicht-Modernität. Er publiziert international zur Geschichte, den Problemen und Herausforderungen der gegenwärtigen technologischen Bedingung. Zu seinen Publikationen zählen u.a.: Sacred Channels: On the Archaic Illusion of Communication, mit einem Vorwort von Jean-Luc Nancy (2018); General Ecology. The New Ecological Paradigm (Hg., 2017); »Die Ökologisierung des Denkens« (Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2016); »A Thousand Ecologies: The Process of Cyberneticization and General Ecology« (in: The Whole Earth. California and the Disappearance of the Outside, 2013); Die technologische Bedingung. Beiträge zur Beschreibung der technischen Welt ( 2011, Hg.) und Die Transformation des Humanen. Beiträge zur Kulturgeschichte der Kybernetik (2008, Hg. mit Michael Hagner).

Weitere Texte von Erich Hörl bei DIAPHANES
Susanna Lindberg (Hg.), Artemy Magun (Hg.), ...: Thinking With—Jean-Luc Nancy

With this book, we would like to resume the passionate conversation that Jean-Luc Nancy was engaged in throughout his life, with philosophers and artists from all over the world. Now that he has passed away, it is not enough for us to simply reflect on his work: we would like to stay true to the stance to which his thought invites us, in a pluralistic and communal way. Jean-Luc Nancy takes up the old philosophical question of truth as a praxis of a with — understanding truth without any given measure or comparison as an articulation of a with. It is a thinking responsible for the world from within the world, a language that seeks to respond to the ongoing mutation of our civilization.

 

With contributions by Jean-Christophe Bailly, Rodolphe Burger, Marcia Sá Calvacante Schuback, Marcus Coelen, Alexander García Düttmann, Juan-Manuel Garrido, Martta Heikkilä, Erich Hörl, Valentin Husson, Sandrine Israel-Jost, Ian James, Apostolos Lampropoulos, Nidesh Lawtoo, Jérôme Lèbre, Susanna Lindberg, Michael Marder, Artemy Magun, Boyan Manchev, Dieter Mersch, Hélène Nancy, Jean-Luc Nancy, Aïcha Liviana Messina, Ginette Michaud, Helen Petrovsky, Jacob Rogozinski, Philipp Stoellger, Peter Szendy, Georgios Tsagdis, Marita Tatari, Gert-Jan van der Heiden, Aukje van Rooden.

Inhalt