Nutzerkonto

Anja Zimmermann: Abstraktion und Protoplasma
Abstraktion und Protoplasma
(S. 195 – 220)

Anja Zimmermann

Abstraktion und Protoplasma
Die organische Form in der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts

PDF, 26 Seiten

Das über biologische Begriffe vermittelte Interesse am Organischen, das weite künstlerische Kreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfasste, erschöpfte sich nicht in der Übernahme visuell einprägsamer Motive aus der Biologie, sondern umfasste auch naturwissenschaftliche Metaphern und Bildstrukturen. Anja Zimmermann analysiert in ihrem Beitrag den geschlechtsspezifisch ausdifferenzierten Bild- und Textdiskurs zur »organischen Form« am Beispiel von Künstlern wie Wassily Kandinsky, Hans Arp u.a. Deren Interesse an der Biologie ist als eine Modernisierung und Umbesetzung älterer Kreativitätsvorstellungen und -metaphern zu verstehen – aber der Rekurs auf das Organische markiert zugleich einen blinden Fleck der Kunstgeschichtsschreibung.
 

  • Kunstgeschichte
  • Kreativität
  • Modellbildung
  • Moderne
  • Produktionsästhetik
  • Kunst
  • Ästhetik
  • Künstler

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Anja Zimmermann

ist Privatdozentin für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und lehrt zur Zeit im Rahmen einer Vertretungsprofessur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kunst der Moderne und der Gegenwart, das Verhältnis von Kunst und Naturwissenschaften sowie Geschlechterforschung.

Matthias Krüger (Hg.), Christine Ott (Hg.), ...: Die Biologie der Kreativität

Die Werke von Künstlern und Literaten entstehen aus einer unauflöslichen Spannung zwischen ›Kopf‹ und ›Bauch‹, zwischen Geistigem und Körperlichem. Im Spektrum der Metaphern und Modelle, mit denen künstlerisches Schaffen seit der Antike zu erfassen versucht wird, nimmt das Biologische – die fortwährende Engführung des Kreativen mit dem Kreatürlichen – eine Schlüsselrolle ein: Überall scheinen Werke gezeugt, ausgetragen oder geboren zu werden, sie wachsen, altern, erweisen sich als monströs oder ›degeneriert‹ oder gewinnen ihren ästhetischen Mehrwert erst als ›organisches Lebewesen‹.

Der Band untersucht, wie das Denkmodell einer Biologie der Kreativität unter den Bedingungen der Moderne in Texten und Bildern gedacht und instrumentalisiert werden konnte und welche Relevanz die wissenschaftlichen Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften, der Medizin und Psychologie für Vorstellungen, Beschreibungen und Theorien zu künstlerischer Kreativität hatten.

Inhalt