Nutzerkonto

Daniel Buren, Dorothea von Hantelmann: Interview mit Daniel Buren
Interview mit Daniel Buren
(S. 99 – 114)

Daniel Buren, Dorothea von Hantelmann

Interview mit Daniel Buren

Übersetzt von Dorothea von Hantelmann

PDF

  • Kunst
  • Betrachter
  • Museum
  • Kuratorische Praxis
  • Gegenwartskunst
  • Öffentlichkeit
  • Blick
  • Kulturindustrie
  • Rezeption
  • Kunstbetrieb
  • Ausstellung
  • Kunstvermittlung
  • Spektakel

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Daniel Buren

erreichte als Künstler Bekanntheit mit einer radikalen Geste, als er 1965 begann mit dem Streifenprinzip zu arbeiten, das zur Basis seiner künstlerischen Syntax wurde: die alternierend weißen und farbigen, 8,7 cm breiten Streifen, die er an unterschiedlichen Orten und in variierenden Kontexten platzierte. Buren hat seit 1972 viermal an der documenta in Kassel teilgenommen. Er war mehr als zehnmal bei der Venedig Biennale eingeladen, erhielt 1986 in Venedig den Goldenen Löwen für den besten Pavillon und wurde 2007 mit dem Praemium Imperiale ausgezeichnet. Zu seinen großen Ausstellungen der letzten Jahre gehören Le Musée qui n’existait pas (Musée d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, 2002) sowie The Eye of the Storm: Works in situ by Daniel Buren, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 2005.

Dorothea von Hantelmann

Dorothea von Hantelmann

lebt und arbeitet als Kunsthistorikerin und freie Kuratorin in Berlin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«. Sie forscht und publiziert zu theoretischen Fragestellungen der zeitgenössischen Kunst, insbesondere zum Verhältnis von Kunst und Politik, Gesellschaft und Kritik. Daneben hat sie als Kuratorin eine Vielzahl von Kunst- und Ausstellungsprojekten realisiert.

Weitere Texte von Dorothea von Hantelmann bei DIAPHANES
Carolin Meister (Hg.), Dorothea von Hantelmann (Hg.): Die Ausstellung

Die Ausstellung ist in den letzten Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten kulturellen Ereignisse avanciert. So zumindest scheint es angesichts der Vielzahl neuer Museumsbauten, der globalen Verbreitung sogenannter Biennalen und dem zunehmenden Maß an medialer und diskursiver Aufmerksamkeit, das der bildenden Kunst zuteil wird. Worin aber gründet dieser Erfolg? Welche gesellschaftliche wie kulturelle Bedeutung erfüllt die Ausstellung – historisch und aktuell? Worin liegen ihre ästhetischen und ihre nicht-ästhetischen, etwa rituellen oder gouvernementalen Züge? Eine Sammlung von Essays befasst sich aus philosophischer, soziologischer, künstlerischer und kunsthistorischer Perspektive mit diesem Thema. Die Bedeutsamkeit des Formats der Ausstellung, so die Ausgangsthese, liegt darin, eine Art Ritual zu schaffen. Und zwar ein Ritual, in dem ein spezifisches Set an Werten eingeübt und zur Aufführung gebracht wird: die Instantiierung eines linearen bzw. evolutionären Entwicklungsmodells, die Valorisierung des Individuums, die herausgehobene Bedeutung materieller Objekte und ihr Zirkulieren auf dem Markt. Die Ausstellung erscheint so gesehen als einer der zentralen Orte, an dem diese für westliche demokratische Marktwirtschaften grundlegenden Werte und Parameter zusammengebracht und in ihrem jeweiligen Verhältnis kultiviert werden.