Die Psyche gelangt nicht dort zur Sprache, wo sich ein Ich ausspricht. Das Personalpronomen der ersten Person Singular verweist ja nicht auf eine bestimmte Person und deren Innerlichkeit, sondern auf den Gebrauch eines zunächst leeren Personenindikators. Wie aber kann man dieses leere Ich der Sprache nicht mit sich besetzen? Wie die Sprache für neue Möglichkeiten der Wahrnehmung und Empfindung offen halten? Es gibt hierfür zwar kein Rezept, aber gewisse Techniken, ein Potenzial aufzustauen: Dies führt auf ein Schreiben, das es vermeidet, sich in einem Bewusstsein festzusetzen und Fiktionsbildung einzig auf Erzählen, auf Erfindung von Personen und Handlungen zu gründen. So kann vielleicht ein Ich entstehen, das aus, wie Bergson sagt, »Persönlichkeitselementen« besteht und dessen psychische Vermögen sich weniger in einer Aneignung von Zuständen und Dingen denn in reflexiven Interventionen äußern. Ohne Person zu sein, hat dieses Ich an Persönlichkeit Teil. Sein psychisches Vermögen lässt sich nicht mehr in Sein und Erscheinen auseinander halten, sondern es ist eine Aktivität, die mit dem, was sie tut, zusammenfällt: Schreiben heißt dann, die Worte die größtmögliche Arbeit tun lassen.