»Ich glaube, daß es niemals einfach ist sich zu weigern, und daß wir lernen müssen, uns zu weigern und durch die Strenge des Denkens sowie die Bescheidenheit des Ausdrucks diese Macht der Weigerung, die von nun an durch jede unserer Behauptungen bewiesen werden muß, unbeschädigt zu bewahren.«
war Journalist, Literaturtheoretiker und Schriftsteller. Als Sohn einer wohlhabenden katholischen Familie wuchs er in gesicherten Verhältnissen auf. 1925 ging er nach Straßburg, wo er Philosophie und Deutsch studierte und Emmanuel Levinas kennenlernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Später ließ er sich in Paris nieder, wo er am Krankenhaus Sainte-Anne ein Studium der Medizin aufnahm. Während des zweiten Weltkriegs war Blanchot Mitglied der Résistance, später unterschrieb er das Manifest der 121, das sich gegen den Algerienkrieg aussprach. Seit 1953 schrieb Blanchot regelmäßig Beiträge für die Nouvelle Revue Française, die gemeinsam mit seinen Erzählungen und Romanen Generationen von Künstlern, Schriftstellern und Theoretikern nachhaltig geprägt haben. Sein literarisches Schaffen kreist um die prekäre Geste des Schreibens, die Erfahrung des Lesens und den intimen Zusammenhang von Literatur und Tod, dem Blanchot in aporetischen Wendungen und paradoxalen Konstruktionen sprachlichen Ausdruck zu verleihen suchte. Hierzulande hat die Rezeption seines Werks gerade erst begonnen.
»Schreiben ist, im Extremen, das, was nicht möglich ist, also immer auch die Suche nach einer Nicht-Macht, indem es die Beherrschung, die Ordnung und zunächst die bestehende Ordnung ablehnt, das Schweigen einer Rede der absoluten Wahrheit vorzieht, weshalb es bestreitet und ohne Unterlass bestreitet.«