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Fritz Saxl: Gebärde, Form, Ausdruck

Fritz Saxl

Gebärde, Form, Ausdruck
Zwei Untersuchungen

Mit einem Nachwort von Pablo Schneider

Broschur, 144 Seiten

Zwei Untersuchungen

Fritz Saxls kunst- und bildhistorische Arbeiten standen bislang im Schatten seines Wirkens für Aby Warburg, für die Kulturwissenschaftliche Bibliothek in Hamburg und für das Warburg Institute in London nach der Emigration. Saxls Tätigkeiten als Leiter, Organisator und produktiver Herausgeber haben allzu oft den Blick auf seine Deutungen verstellt. Die beiden hier vorgestellten Texte Saxls, »Frühes Christentum und spätes Heidentum in ihren künstlerischen Ausdrucksformen« von 1923 sowie »Die Ausdrucksgebärden der bildenden Kunst« von 1932, zeigen seinen eigenständigen Blickwinkel. Beide Abhandlungen konzipierte Saxl in Auseinandersetzung mit und über Warburg, dessen zentrale Gedanken er aufnahm und weiter ausgestaltete. Von besonderer Aktualität erweisen sich hier das Thema der Bildwanderung zwischen kulturell hoch differenzierten Zusammenhängen sowie die Ausdrucksformen von Gestik und Gebärde. Die Abhandlung von 1923 legt eine ikonographisch ausgerichtete Bildbeobachtung nahe, doch Saxl durchdenkt das Material tiefer: Die warburgschen Überlegungen zum Denkraum zwischen Objekt und Betrachter und der Beruhigung im Zustand der Besonnenheit nimmt Saxl auf und wendet sie auf die Berührungsflächen zwischen spätantiker und frühchristlicher Bildsprache an. Der Darstellung von Gesten kommt hierbei eine hohe Bedeutung zu, wie sie in der Abhandlung von 1932 dann zentral werden.

  • Kunstgeschichte
  • Ikonographie
  • Kunstwissenschaften
  • Antike
  • Bildtheorie

»Anscheinend verliert das Argument von der kognitiven Potenz der Bilder allmählich seine Durchschlagskraft. Deshalb ist es hilfreich, sich von Saxl daran erinnern zu lassen, dass Bilder auch noch andere Qualitäten haben, die von der Bildwissenschaft genauer erforscht werden sollten.« Karlheinz Lüdeking, FAZ

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Fritz Saxl

Fritz Saxl

war ein österreichischer Kunsthistoriker und Mitarbeiter Aby Warburgs. Saxl studierte Archäologie und Geschichte in Wien, Berlin und Rom. Im Alter von 22 lernte er Aby Warburg kennen, dem er sich als Schüler anschloss. 1913 zog er nach Hamburg und nahm die Arbeit in der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburgs auf. Im Ersten Weltkrieg diente Saxl als Offizier in der Armee Österreich-Ungarns. Nach dem Krieg kehrte er nach Hamburg zurück, übernahm die Leitung der Bibliothek und unterrichtete bis 1933 an der Universität Hamburg. Mit Hilfe des Mäzens Samuel Courtauld gelang es ihm, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten die Bibliothek nach London zu retten, wo sie das Warburg Institute begründete. Saxl emigrierte selbst nach London und bemühte sich Zeit seines Lebens um die Bibliothek und das Andenken Aby Warbugs.

»Welche Eigenschaft, welche seelische Funktion der Gebärde ist es, die zu der Entstehung eines derart konstanten Typus ihrer bildlichen Darstellung führt?«

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