Das Etruskische kannte keine Leerzeichen, keine Unterbrechung zwischen den Worten – seine Textur glich einem ununterbrochenen Sprachfluss; mehr Gesang als Sprechen, eher Form als Inhalt. Erst im Diktum der Pause, der sinnstiftenden Fragmentierung des Atemholens, dem Staccato der »Atemwende« (Paul Celan) wird Sprache verständlicher rhythmischer Asudruck.
In einer Welt voller Slogans und Schlagwörter verteidigt Allison Grimaldi Donahue die poetologische Forderung Klang vor Inhalt! Die Geschichte des Atmens verwebt Linguistik und Dichtung, Gedicht und Gesang, Sinn und Sound zu einer dichten Erzählung über das Luftholen, den Rhythmus und die Leerstellen in der Sprache, die Worte überhaupt erst zu Bedeutung werden lassen.
In der Tradition von Dichter:innen wie Charles Olsens, Alice Notley und Sappho verbindet Grimaldi Donahues Dichtung die Sprach-Geschichte des Atmens mit Narrationen über Entdeckung und Verlust unserer eigenen Stimme.