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Wolf-Dietrich Löhr: »Autorità del pennello«
»Autorità del pennello«
(S. 111 – 153)

Wolf-Dietrich Löhr

»Autorità del pennello«
Der Pinsel als Werkzeug und Bedeutungsträger im Tre- und Quattrocento

PDF, 43 Seiten

Inkl. Abbildungsverzeichnis

Bereits für das 12. Jh. konstatiert Wolf-Dietrich Löhr ein Bewusstsein für das Werkzeug des Künstlers, und dies insbesondere vor dem Hintergrund einer steigenden Bedeutung der technischen Kompetenz der Künstler und deren Utensilien. Als Instrument der Malerei steht der Pinsel synonym für all jene Verrichtungen und Kenntnisse, die als Spezifika oder gar als ›Geheimnisse‹ des Malers gelten. Im Zentrum des Beitrags stehen einige literarische und visuelle Darstellungen der Pinsel-Arbeit zwischen 1300 und 1500 und die Frage nach dem Anteil der Poiesis, dem Akt der Hervorbringung und dem Wert der Arbeit. Der Pinsel, so Löhr, ist das Werkzeug der Verwandlung des Materials in die Präsenz der Gegenstände an der Oberfläche der Leinwand; er steht – bereits in der Antike – für die Malerei selbst; und er erlangt so schließlich die Kraft und Möglichkeit der ›Inkarnation‹.

  • Arbeit
  • Poiesis
  • Theorie
  • Kreativität
  • Intertextualität
  • Produktion
  • Aristoteles
  • Mimesis
  • Kulturelle Praxis

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Deutsch

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Wolf-Dietrich Löhr

ist seit 2010 Juniorprofessor für italienische Kunst der Frühen Neuzeit am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin und am Kunsthistorischen Institut in Florenz. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Romanistik und Archäologie wurde er 2003 mit einer Arbeit zu Lesezeichen. Francesco Petrarca und das Bild des Dichters bis zum Beginn der Renaissance in Berlin promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind das Verhältnis von Schrift- und Bildmedien, die Anfänge der Kunsttheorie in Künstleranekdoten und Künstlernovellen sowie die Theorie, Geschichte und Materialität der Zeichnung.

David Nelting (Hg.), Jörn Steigerwald (Hg.), ...: Poiesis

Die Beiträge des vorliegenden Bandes diskutieren den heuristischen Wert des Begriffs der »Poiesis« für die Künste der Vormoderne. Sie gehen von der Beobachtung aus, dass in der Frühen Neuzeit mit dem Systematisch-Werden der Reflexionen über das künstlerische Schaffen die Kunsttheorien mit normativem Charakter dazu tendieren, die faktische Seite des Produzierens zu marginalisieren. Entsprechend fehlt es auch an Forschungen, welche die konkrete Seite des künstlerischen Arbeitens in den Blick nehmen und damit die »theoriegeleitete Praxis« künstlerischen Herstellens thematisieren. An diesem Punkt setzen die Beiträge an, die eben dieser in der künstlerischen Praxis mitgeführten Reflexion des Schaffens gelten. Dieser Band stellt nicht die elaborierten Theorien künstlerischer Kreativität in den Mittelpunkt, sondern die Reflexionen und Modellierungen des Arbeitens, Schöpfens und Produzierens im konkreten Werk selbst.

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