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Florian Kappeler: Narrations of Knowledge@21st Century
Narrations of Knowledge@21st Century
(S. 159 – 181)

Florian Kappeler

Narrations of Knowledge@21st Century
Für eine politische Wissensgeschichte mit Donna Haraway

PDF, 23 Seiten

Der Beitrag prüft, inwiefern Donna Haraways Buch »Modest_Witness« (1997) der aktuellen Wissensgeschichte neue Impulse liefern kann. Dafür wird der bislang wenig beachtete narratologische Zugriff von Haraway fokussiert, für den besonders die Kategorie der Figuration von zentraler Bedeutung ist. Dieser gibt einer Form der Wissensgeschichte Raum, die verpasste Möglichkeiten und mögliche Zukünfte inkludiert. Damit wird eine Konzeption von Wissensgeschichte als politische Praxis antizipiert, die in Auseinandersetzungen über die Produktion, Zirkulation und Aneignung von Wissen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit eingreift.

  • Wissensbildung
  • Epistemologie
  • Erzählen
  • Wissen
  • Narrativ
  • Wissensgeschichte
  • Zirkulation

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Deutsch

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Florian Kappeler

ist Oberassistent für die Koordination des Graduiertenkollegs am Zentrum »Geschichte des Wissens« (ZGW). Er war 2008–2010 Stipendiat des DFG Graduiertenkollegs »Geschlecht als Wissenskategorie« der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Promotion beschäftigt sich mit Wissen und Geschlecht bei Robert Musil. Zu seinen Forschungsgebieten zählt auch die Wissensgeschichte des modernen Revolutionsnarrativs, u.a. der Haitianischen Revolution im deutschen Sprachraum.

Weitere Texte von Florian Kappeler bei DIAPHANES
David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2014

Wissen ist nicht nur ein Produkt von Repräsentation und Symbolisierung, sondern auch von erzählerischen Formen. Das gilt zumindest in den Kultur- und Geisteswissenschaften angesichts der beinahe ubiquitären Rede von ›Narrativen‹ als selbstverständlich, was jedoch bislang kaum dazu führte, die spezifischen epistemologischen Funktionen des Erzählens für das Wissen zu erhellen. Der Band stellt die Bedeutung des Erzählens für die Konstitution und die Zirkulation von Wissen zur Diskussion und schließt damit an die Entdeckung der Bedeutung des Erzählens in einzelnen Wissenschaften an, aber auch an eine allgemeine Theorie des Erzählens, die über eine engere literaturwissenschaftliche Funktionsbestimmung hinausgeht. Das Erzählen wird dabei als weitreichende Funktion von Wissensbildung und Wissensverbreitung verstanden. Komplementär dazu wird auch das literarische Erzählen selber auf seine epistemologische Funktion hin unter der Annahme untersucht, dass literarische Texte an der Konstitution und Zirkulation von Wissen teilhaben.