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Monika Dommann: Handling, Flowcharts, Logistik
Handling, Flowcharts, Logistik
(S. 75 – 103)

Zur Wissensgeschichte und Materialkultur von Warenflüssen

Monika Dommann

Handling, Flowcharts, Logistik
Zur Wissensgeschichte und Materialkultur von Warenflüssen

PDF, 29 Seiten

  • Naturwissenschaften
  • Wissensgeschichte
  • Wissenschaftsgeschichte
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  • Epistemologie
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Monika Dommann

Monika Dommann

ist Professorin für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. Sie forschte und lehrte u.a. an der Universität Basel, am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar, dem German Historical Institut (GHI) in Washington, dem Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, an der McGill University in Montreal und dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) in Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Verflechtungen der Alten und Neuen Welt, die Geschichte materieller Kulturen, die Geschichte immaterieller Güter, die Geschichte der Logistik, die Geschichte des Marktes und seiner Grenzen, die Geschichte von Bild- und Tonspeichern sowie die Methodologie und Theorie der Geschichtswissenschaft.

Weitere Texte von Monika Dommann bei DIAPHANES
David Gugerli (Hg.), Michael Hagner (Hg.), ...: Nach Feierabend 2011

Im 17. und 18. Jahrhundert sprach man von Kreisläufen, um von der Zirkulation des Blutes, von »Stoffen« und Gütern zu handeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bezeichnete der Begriff das Fließen der Säfte im Körper sowie die Verhältnisse in einer wohleingerichteten »Staatswirtschaft«. Heute ist die Rede von zirkulierenden Daten, Zeichen, Bildern und Diskursen, von der Zirkulation des Begehrens, der Zirkulation von kulturellem Kapital oder Sinn – und schließlich von ­Menschen.

Für die Wissensgeschichte ist der Begriff »Zirkulation« konstitutiv. Der Ansicht, dass Wissen in exklusiven Settings entsteht, um sich von dort aus zu verbreiten, hält die Wissensgeschichte entgegen, dass auch die Praxis im Labor auf Geräte, Diskursmuster und Wissen zurückgreifen muss, die nicht im Labor selbst entstanden sind, sondern weit außerhalb davon. Als zirkulierendes Gut wird Wissen in unterschiedlichen Medien formatiert, verändert sich im Übergang von einer Repräsentationsweise zur nächsten und ist in Machtverhältnisse verstrickt.

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