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Toni Hildebrandt: Die lineare Handzeichnung als Paradigma der Entwurfsforschung
Die lineare Handzeichnung als Paradigma der Entwurfsforschung
(S. 157 – 180)

Toni Hildebrandt

Die lineare Handzeichnung als Paradigma der Entwurfsforschung

PDF, 24 Seiten

Einen prozesszentrierten Zugang zum Entwerfen verfolgt Toni Hildebrandt in seinem Text zur linearen Handzeichnung als Paradigma der Entwurfsforschung. Entwerfen wird darin als ein »prozessuales Eröffnen von Sinn« bestimmt, und entsprechend zeichnen sich auch Entwürfe für ihn durch ihre Realisierungsoffenheit aus. Im Zusammenhang mit dieser ›zeichnerischen Epistemologie‹, die auch als eine Epistemologie der Bewegung gelesen werden kann, weist Hildebrandt methodenkritisch auf die Problematik hin, dass das Entwerfen meist nicht im Hinblick auf seine Prozessualität bestimmt wird, sondern anhand von abgeschlossenen Artefakten, also fertigen Zeichnungen interpretiert wird. Selbst das auf Zeitlichkeit gerichtete Vollzugsdenken der Hermeneutik vernachlässige, dass schon im Entwerfen ikonisch-prozessualer Sinn hervorgebracht werde und so eine epistemisch-künstlerische Reflexion auch im medialen Vollzug stattfinden könne.

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  • Design
  • Künstlerische Forschung
  • Ästhetik
  • Medienwissenschaft
  • Interdisziplinarität

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Toni Hildebrandt

studierte Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Jena, Weimar, Rom, und Neapel. Er war Doktorand am Trinationalen Graduiertenkolleg »Gründungsmythen Europas in Literatur, Kunst und Musik«, Bonn – Paris IV Sorbonne – Florenz. Er arbeitet derzeit im Forschungscluster »Bild, Modell, Entwurf« beim NFS Bildkritik eikones an der Universität Basel an einer Dissertation über den Entwurf zeichnerischer Dispositive zwischen 1940 und 1980.

Claudia Mareis (Hg.), Christof Windgätter (Hg.): Long Lost Friends

Obwohl Design-, Medien- und Wissenschaftsforschungen seit einigen Jahren eine gewisse Konjunktur erfahren, ist die Frage nach ihren Korrelationen bisher nur selten gestellt worden. Der Band reagiert auf diesen Mangel, indem er nach den Schnittstellen und Überschneidungen der drei Disziplinen sucht. Sein Ausgangspunkt ist das gemeinsame Interesse an konkreten Darstellungsweisen des Experimentierens, Aufzeichnens, Entwerfens und Gestaltens. Dabei untersuchen die Beiträge sowohl synchrone Verknüpfungen, durch die Wissensbestände ausgetauscht, Agenden verglichen oder Interdisziplinarität eingefordert wird, als auch ihre historischen Beziehungen, die in der Genealogie der Forschungsfelder und den Gründen oder Motiven ihres Auftauchens zu finden sind: seien es mediale Praktiken, ästhetische Präferenzen oder handwerkliche Fertigkeiten. Ziel ist zum einen die Selbstreflexion der Disziplinen, zum anderen aber auch der Versuch, in ihnen transversale Strategien, Objekte oder Formen ausfindig zu machen. So werden Zukunftsoptionen geschaffen, die weder hinter erreichte Standards zurückfallen noch wehrlos sind gegenüber den Zumutungen der Wissenschaftspolitik.