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Carsten Ochs: Jenseits von technikzentrierter und anthropozentrischer Medienkultur-Beschreibung
Jenseits von technikzentrierter und anthropozentrischer Medienkultur-Beschreibung
(S. 66 – 84)

Carsten Ochs

Jenseits von technikzentrierter und anthropozentrischer Medienkultur-Beschreibung
Eine ethnographische Erläuterung der Logik medialer Transformationsprozesse

PDF, 19 Seiten

Hartmut Winkler problematisierte in den 1990er Jahren eine theoriegeschichtliche Bifurkation der Medienwissenschaft: »technikzentrierte versus ›anthropologische‹« Medienforschungen. Mit den als »Akteur-Netzwerk-Theorie« bezeichneten Soziologien wurde indes ein heuristischer Werkzeugkasten entwickelt, mit dem sich diese Zweipoligkeit von vornherein unterlaufen lässt. Der Beitrag präsentiert die Medienethnographie eines empirischen Falles (IKT-Lokalisierung in Lahore/Pakistan), die sich aus dem Werkzeugkasten bedient, und es dadurch ermöglicht, unter Verzicht auf apriorische Postulate zentrale Einsichten der Medienwissenschaft präzisierend zu reformulieren.

  • Informations- und Kommunikationstechnologie
  • Lokalisierung
  • Pakistan
  • Medienethnographie
  • Akteur-Netzwerk-Theorie

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Deutsch

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Carsten Ochs

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Internet Privacy« an der TU Darmstadt. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Science and Technology Studies, Techniksoziologie und evolutionäre Medienanthropologie.

Weitere Texte von Carsten Ochs bei DIAPHANES
Gesellschaft für Medienwissenschaft (Hg.): Zeitschrift für Medienwissenschaft 6

Seit geraumer Zeit ist eine innovative Wechselwirkung zwischen Sozialtheorie und Medienforschung zu beobachten, die aber in ihren Voraussetzungen und Konsequenzen ungeklärt geblieben ist. Die innovativsten Verbindungen entstanden dabei oft in Forschungsrichtungen, die ihre praxistheoretische Vorgehensweise fortlaufend begründen mussten: in der Mikro- und Sozialgeschichte der Geschichtswissenschaft, in der linguistischen Konversationsanalyse und Diskursanalyse (mitsamt ihren Workplace Studies), in der Ethnologie und der Europäischen Ethnologie, und last but not least in der Techniksoziologie der internationalen Science and Technology Studies mit ihren historischen und ethnographischen Varianten. Auf diesem Wege ist eine praxistheoretische Überschneidung zwischen Sozial- und Medientheorie (und zwischen Sozial- und Techniktheorie) entstanden, die den soziologischen Vorannahmen der internationalen Media Studies, aber auch einer mitunter übermächtigen kulturwissenschaftlichen Abwehr sozialtheoretischer Diskussionen entgegenläuft.

Redaktion: John Durham Peters, Erhard Schüttpelz

Mit einer Dokumentation zum kontroversen Habilitationsverfahren von Friedrich Kittler.

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